Riad - Die saudischen Frauen unternehmen im Oktober einen neuen Versuch, das Fahrverbot für Frauen in Saudi Arabien zu durchbrechen. Für 26. Oktober haben die Frauen wieder einen gemeinsamen Aktionstag ausgerufen, an dem Frauen aufgerufen sind, sich gegen das Fahrverbot hinwegzusetzen.

Im Vorfeld hat sich nun ein Geistlicher zu Wort gemeldet. Scheich Saleh bin Saad al-Lohaidan warnte Frauen in einem Interview mit der Webseite sabq.org davor, bei der Aktion mitzumachen, weil Autofahren seiner Meinung nach eine schädliche Wirkung auf die Eierstöcke habe und bei ihren Kindern klinische Probleme hervorrufen könnten.

Tiefe Ablehnung bei Konservativen

Scheich Saleh bin Saad al-Lohaidan ist Rechtsberater eines Psychologen-Verbandes in der Golf-Region. Er unterließ in dem Interview Angaben zu den wissenschaftlichen Quellen, die seine Sicht auf die Dinge bestätigen würden. Sein Kommentar zeugt von der tiefen Ablehnung, die einige Konservative in Saudi Aarabien dem Vorhaben von Frauen entgegenbringen, das Fahrverbot zu stürzen.

In Saudi Arabien gibt es kein Gesetz, das Frauen das Autofahren verbietet. Es ist auch nicht in der Scharia verankert. Frauen erhalten schlicht keine Fahrerlaubnis von den Behörden. Frauen können bestraft werden, wenn sie ohne Führerschein unterwegs sind. In der Vergangenheit wurden sie aber auch schon wegen politischen Protests vor Gericht gestellt.

König Abdullah setzte in der Vergangenheit einige vorsichtige Reformen um, die Frauen mehr Freiheiten im alltäglichen Leben ermöglichen. Zum Thema Fahrverbot hat sich der Chef des Königshauses bisher allerdings noch nicht geäußert. (Reuters/red, dieStandard.at, 1.10.2013)