Insbesondere bei jungen Industrien, wie den Herstellern von 3D-Druckern und -Software, scheint es aus Gründen der Risikodiversifikation ratsam, über Indizes zu investieren, anstatt auf Einzelwerte zu setzen. Ein halbes Jahr nachdem das erste Indexzertifikat auf diesen Sektor emittiert wurde, ziehen wir ein erstes Fazit. Vorab: Wer auf 3D Druckerwerte gesetzt hat, lag bisher goldrichtig.

UBS Index mit gut 18 Prozent Plus in drei Monaten und knapp 39 Prozent Volatilität

Im März begab die UBS das erste Indexzertifikat auf den Solactive 3D Printing Total Return-Index (ISIN: DE000UBS13D0). Der Index enthält derzeit die sieben Komponenten vom Indexstart am 19.3.13: Autodesk, 3D Systems, Proto Labs und ExOne aus den USA, Stratasys und Cimatron aus Israel sowie Arcam aus Schweden. Ein Rebalancing (Überprüfung der Indexkriterien, -zusammensetzung und –neugewichtung) findet halbjährlich, im März und September statt. Eine Fast Entry-Regel sichert Neulingen im Geschäft die schnelle Einbeziehung in die Indexberechnung. Die jährliche Managementgebühr beträgt 0,75 Prozent und die homogenisierte, d.h. auf den Index bezogene Geld-Brief-Spanne liegt während der Öffnungszeiten des US-Marktes bei über 3 Prozent (!). In den letzten drei Monaten konnte das Indexzertifikat knapp 19 Prozent Plus verbuchen, die Volatilität lag bei 38 Prozent.

HVB Index mit fast 17 Prozent Zuwachs bei 30 Prozent Volatilität in drei Monaten

Im Juni folgte die HVB mit einem Indextracker auf den STOXX Global 3D Printing Tradeable (EUR) Index (ISIN: DE000HY05NL). Dieser Index startete mit zehn (von maximal 30 möglichen) Komponenten: Fünf davon sind auch im UBS-Zertifikat enthalten (Arcam, 3D Systems, ExOne, ProtoLabs und Stratasys), dazu kommen Bertrand (Deutschland), Dassault (Frankreich), Faro Technologies, Greatbatch und Symmetrie Medical (alle USA). Das Rebalancing findet jährlich im September statt. Als Managementgebühr setzt die HVB 0,75 Prozent p.a. an, die homogenisierte Geld-Brief-Spanne beträgt während der Handelszeit des US-Aktienmarkts fast 10 Prozent (!). In den letzten drei Monaten konnte das Indexzertifikat rund 17 Prozent zulegen; dabei mussten Investoren eine Volatilität von 30 Prozent hinnehmen (dieser niedrigere Wert ist darauf zurückzuführen, dass das HVB-Produkt mehr Komponenten enthält als der UBS-Tracker).

ZertifikateReport-Fazit: Für risikobereite Investoren als Beimischung geeignet – ein Fremdwährungsrisiko ist einzukalkulieren. Aufgrund der kaum erträglichen Geld-Brief-Spannen sind Orders nur während der US-Handelszeit sinnvoll. Geduldige platzieren sich in der Mitte des Spreads an der einer Börse (Euwax oder Scoach), anstatt die Emittentinnen zu beschenken.