Tokio - Die Leitbörsen in Fernost haben am Dienstag uneinheitlich tendiert. Der Nikkei-225 Index in Tokio stieg um 28,92 Zähler oder 0,20 Prozent auf 14.484,72 Punkte. Der FTSE Straits Times Index schloss in Singapur bei 3.181,50 Zählern mit einem Plus von 13,63 Punkten oder 0,43 Prozent.

Der All Ordinaries Index in Sydney verlor hingegen 11,4 Zähler oder 0,22 Prozent auf 5.206,30 Einheiten. Die chinesischen Aktienmärkte und die Börse in Hongkong blieben am Dienstag feiertagsbedingt geschlossen.

Positiven Meldungen aus Japan stand die Nachricht entgegen, dass im Streit um den US-Haushalt keine Lösung gefunden und damit die öffentliche Verwaltung lahmgelegt wurde. Der befürchtete deutliche Kursrutsch in Reaktion darauf blieb jedoch aus.

Nachdem sich die Demokraten und Republikaner nicht auf einen Übergangs-Haushalt einigen konnten, fing am Dienstag das neue Haushaltsjahr in den USA ohne Etat an. Damit tritt nun der sogenannte "government shutdown" in Kraft: Hunderttausende Bundesangestellte gehen zum 1. Oktober in den Zwangsurlaub.

"Die verhärteten Fronten im Budget-Streit werfen ihre Schatten voraus. Beide Parteien müssen bis Mitte Oktober eine Anhebung der Schuldenobergrenze beschließen, damit die Regierung handlungsfähig bleibt. Die Republikaner nutzen hierbei ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus, um die Demokraten zu Ausgabenkürzungen bei der geplanten Gesundheitsversicherung "Obama-care" zu bewegen", sagte ein LBBW-Analyst.

Dem Tokioter Markt ging am Ende etwas die Luft aus. Zunächst sorgte ein unerwartet guter Tankan-Index, der das Wirtschaftsvertrauen in Japan reflektiert, für größeren Auftrieb. Der dritte Anstieg in Folge nährte die Hoffnung auf eine konjunkturelle Aufhellung. Kurz darauf kündigte Präsident Abe die bereits erwartete Mehrwertsteuererhöhung an, deren Wirkung allerdings durch ein Konjunkturpaket abgefedert werden soll.

Die Aktien des exportlastigen Auto- und Motorradbauers Honda gewannen mehr als ein Prozent. Papiere von NSK Ltd. legten um dreieinhalb Prozent zu, nachdem der Wälzlagerhersteller sein Gewinnziel um 13 Prozent erhöht hatte. Hingegen mussten die Titel von Tepco ein Minus von mehr als vier Prozent verbuchen. Am havarierten Atomkraftwerk Fukushima hat es erneut einen Zwischenfall gegeben.

In Sydney stand der Aktienmarkt unter dem Einfluss des US-Budgetstreits. Die Aktien des weltgrößten Goldproduzenten Newcrest Mining sackten infolge des gesunkenen Goldpreises um knapp drei Prozent ab.

Der indische Sensex-Index profitierte von einem unerwartet niedrigen Handelsbilanzdefizit und stieg um 0,44 Prozent. Dabei führten Bankenwerte die Liste der Gewinner an. (APA, 1.10.2013)