Damaskus/New York - Der syrische Außenminister Walid al-Muallim hat dem Westen vorgeworfen, den Aufständischen in seinem Land Chemiewaffen geliefert zu haben. Die "Terroristen" hätten in dem Konflikt Giftgas eingesetzt, sagte Muallim am Montag vor der UN-Vollversammlung in New York. Diese Stoffe hätten die Aufständischen "von wohlbekannten Ländern des Westens und der Region" erhalten.

Zudem kritisierte Muallim die Sanktionen gegen sein Land scharf. "Die unilateralen, unmenschlichen und unmoralischen Sanktionen der USA und der Europäischen Union haben zu einer Verschlechterung der Lebensbedingungen der Syrer geführt", sagte er. Zugleich bekräftigte der Außenminister die Haltung seiner Regierung, wonach es in Syrien keinen Bürgerkrieg gebe, sondern "einen Krieg gegen den Terrorismus". Für den Konflikt könne es ausschließlich eine "politische Lösung" ohne Einfluss von außen geben.

Im syrischen Bürgerkrieg wurde nach Angaben der UNO am 21. August bei Damaskus Giftgas eingesetzt. Dafür machen die USA die syrische Führung verantwortlich, während Russland die Rebellen beschuldigt. 

Opposition lehnt Chemiewaffenabkommen ab

Führende Vertreter der syrischen Opposition haben die Vereinbarung zur Vernichtung von Syriens Chemiewaffen als eine Aufwertung von Staatschef Bashar al-Assad durch die Staatengemeinschaft verurteilt. "Diese Einigung ist eine Schande für die UNO, ein Skandal", sagte Kassem Saadeddin vom Oberkommando der Freien Syrischen Armee (FSA) der Nachrichtenagentur AFP. Die internationale Gemeinschaft habe "die Chemiewaffen berücksichtigt und die 100.000 Opfer des Konflikts vergessen".

Saadeddin, ein früherer Oberst der syrischen Armee, der 2012 desertierte und sich der Opposition anschloss, war mit mehreren anderen Oppositionsvertretern des Bürgerkriegsland nach Paris gereist, um dort am Dienstag an einer Diskussion über Syrien in der Nationalversammlung teilzunehmen. Die Veranstaltung, zu der auch Parlamentarier und Wissenschafter eingeladen wurden, wurde von dem sozialistischen Abgeordneten Philippe Baumel organisiert. (APA, 30.9.2013)