Auf Kap Verde produzieren Windparkfarmen saubere Energie. 420.000 Menschen profitieren davon.

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Die 15 Mitgliedsstaaten der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS.

Der Wunsch nach Strom ist in Entwicklungsländern riesig und die Voraussetzungen zur Nutzung erneuerbarer Energieformen sind gut: Schon heute gibt es auf Kap Verde – dem Vorreiter für erneuerbare Energien in Westafrika – die größte Photovoltaik-Anlage Sub-Sahara-Afrikas mit fünf Megawatt. Mit einem Großprojekt der Private Infrastructure Development Group setzt der Inselstaat unter österreichischer Beteiligung auch erfolgreich auf Windkraft. 425.000 Menschen werden heute durch Windparkfarmen mit 28 Megawatt Gesamtleistung mit sauberer Energie versorgt.

"2010 wurde auf Kap Verde das erste Regionalzentrum für erneuerbare Energien und Energieeffizienz – kurz ECREEE – eröffnet. Als Westafrika-Koordinator sind wir auch mit der Umsetzung der VN-Initiative 'Nachhaltige Energie für alle' beauftragt", ist Mahama Kappiah, Geschäftsführer des Zentrums, stolz. Die Österreichische Entwicklungs-zusammenarbeit steuerte 1,8 Millionen Euro sowie einen Energieexperten für den Aufbau des Kompetenzzentrums bei. Heuer gab es eine weitere Finanzierungszusage bis 2016 in der Höhe von zwei Millionen Euro. Beteiligt sind mittlerweile auch Spanien und Deutschland.

Alternative Energiequellen besser nutzen

Neben Wind, Wasser und Sonne soll auch Biomasse als alternative Energiequelle von allen 15 ECOWAS-Mitgliedsstaaten künftig besser genutzt werden. Bis 2020 wird ein Anteil an Strom aus erneuerbaren Quellen von 35 Prozent angestrebt. Unter Federführung von ECREEE und mit Unterstützung der EU erarbeiteten Energieakteure, darunter die Austrian Energie Agency (AEA), eine gemeinsame Politik zu erneuerbarer Energie sowie zu Energieeffizienz. Diese wurde 2012 von den ECOWAS-EnergieministerInnen beschlossen und wird nun in allen Mitgliedsstaaten umgesetzt. Den Ländern geht es darum, unabhängiger von teuren Dieselimporten zu werden sowie zu Umweltschutz und CO₂-Reduktion beizutragen. 300 Millionen WestafrikanerInnen sollen einen sicheren und leistbaren Zugang zu Energie erhalten.

Pioniere gibt es überall

Im Fokus stehen nicht nur Großprojekte wie riesige Windparks. Das Regionalzentrum ECREEE schafft politische Rahmenbedingungen und organisiert Trainings und Ausbildungen für Akteure im Energiebereich. Zudem wurden bereits 35 dezentrale Kleinprojekte gefördert: In Burkina Faso etwa werden Photovoltaik-Pumpen für Trinkwasseranlagen eingesetzt und Biogas-Kochmöglichkeiten für Schulen eingerichtet.

Wissen ECOWAS

Die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS strebt u. a. die wirtschaftliche Integration ihrer Mitglieds-staaten Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kap Verde, Liberia, Mali, Niger, Nigeria, Senegal, Sierra Leone und Togo an.