Die Honigbiene, Apis mellifera, ist eines der wichtigsten Nutztiere der Welt.

Foto: honigimglas.at

Das durch intensiven Pestizid- und Insektizideinsatz beschleunigte Bienensterben war heuer nicht nur Thema in den Medien, sondern auch Anlass für politischen Aktionismus im Nationalrat. Um auf die Notwendigkeit ökologisch nachhaltiger Produktionsprozesse aufmerksam zu machen, findet am Samstag in Zusammenarbeit der Vienna Design Week das Experiment "Honig im Glas" statt.

Der Waldviertler Imker Walter Enzinger bringt dafür hundert Kilogramm Honig nach Wien, die die Besucher im Studio VIE in Gläser mit individuell gestaltbarem Design abfüllen können. Die Seriennummern auf den Unikaten sollen symbolisch auf die Begrenztheit des natürlichen Honigertrags verweisen.

Kein Zuckerwasser für Bienen

Beim Honig handelt es sich um traditionell geschleuderten Mischhonig aus dem Frühsommerertrag von sieben Bienenvölkern. Anders als beim industriell hergestellten Honig im Supermarkt überlässt Enzinger den Honig, den seine Bienen während des restlichen Jahres produzieren, den Tieren selbst. "In der Industrie erhalten Bienen Zuckerwasser, weil kein Honig mehr in den Waben für sie übrig ist", heißt es in der Projektbeschreibung.

"Wenn wir von artgerechter Bienenhaltung sprechen, geht es mir als Imker und Bienenhalter nicht nur um die Reinheit des Produkts, sondern vor allem auch um deren Bedingung: eine ganzheitliche Betrachtung von Tieren, Pflanzen und Ressourcen - und einen respektvollen Umgang mit diesen", sagt Enzinger, denn "im Bienenhaus gewinne ich einen tiefen Einblick in das Leben der Bienen - und mit ihnen eine Vorstellung der Komplexität der Natur". (red, derStandard.at, 27.9.2013)