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Dieses Bild hängt in Zukunft in New York.

Foto: EPA/Roesseler

Mario Draghi ist James Bond, und Angela Merkel sein Bond-Girl. Nein, das ist keine billige Effekthascherei, sondern die Beschreibung eines Graffitis. Seit Anfang dieses Jahres verschönern nämlich bunte Bilder die Baustelle bei der Europäischen Zentralbank in Frankfurt. Auf 150 Metern hängen 15 dieser Kunstwerke auf Sperrholzplatten.

Nun hat sich ein US-Vermögensverwalter von MSD Capital, Daniel Shuchman, in eines der Bilder verliebt, und das Draghi-Merkel-Bond-Sujet gekauft. Wie das "Wall Street Journal" schreibt, hat sich Shuchman das 2,7 mal 2,7 Meter große Graffiti in sein New Yorker Büro gehängt.

Shuchman war mit seinem Bond-Kauf aber privat unterwegs. Wie er dem "WSJ" sagte, hält er das Bond-Bild für ein "außergewöhnliches Stück moderner Satire, das perfekt die momentane geldpolitisch Welt einfängt".

Langer Weg

Einfach war der Erwerb des Graffitis nicht. Erst nach langer Spurensuche und dem Kampf gegen einen anderen Bieter kann Shuchman das Bild sein Eigen nennen.

Die Graffitis in Frankfurt sind keine wilde Aktion von Sprayern, die Europäische Zentralbank stellt seit Mai 2012 Teile des Bauzauns Künstlern zur Verfügung. Wie die "Frankfurter Allgemeine" berichtet, stiftet die EZB nicht nur die Sperrholzplatten, sondern stellt auch die Farbdosen zur Verfügung. Jährlich lässt die Bank dafür 2.000 Euro springen. Koordiniert wird das Projekt vom Jugendladen Bornheim, einer städtischen Einrichtung für Jugendliche. Diese lädt die Sprayer ein, alle drei Monate wechseln die Bilder, schreibt die "FAZ".

Welchen Preis Shuchman für seinen Teil des EZB-Bauzauns gezahlt hat, darüber schweigt der New Yorker. (Daniela Rom, derStandard.at, 19.9.2013)