Graz - Das Jausenangebot in steirischen Schulen soll gesünder werden. In einem Pilotprojekt hat das Gesundheitsressort des Landes im Vorjahr rund ein Viertel der Schulbuffetbetreiber dazu bewegen können, das Angebot in Richtung gesunde Lebensmittel zu verbessern. Das Projekt wird mit dem Ziel fortgeführt, bis 2015 alle schulischen Labestationen entsprechend umzustellen, so Gesundheitslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP) am Mittwoch im Grazer Pressegespräch.

Wenn es um die Schuljause geht, treffen unterschiedliche Interessen aufeinander, schilderte Karin Reis-Klingspiegl vom Verein "Styria Vitalis", der das Projekt in den steirischen Schulen koordiniert hat: Während sich viele Eltern ein gesundes und preiswertes Angebot wünschen, wollen viele Schüler einfach nur einen schnellen süßen oder der pikanten Snack, der nicht zu viel kosten soll, und einen "coolen" Soft-Drink. Buffetbetreiber wiederum wollen zufriedene junge Kunden und nicht auf ihrer Ware sitzen bleiben - und die Schulleiter stehen dazwischen und versuchen den Spagat zwischen Gesundheitsförderung und der Option, durch z. B. Getränke-und Nahrungsmittelautomaten mehr Geld in die Schulkasse zu bekommen.

Zu fett, zu süß

Grundsätzlich ist österreichweit das Jausenangebot an den Schulen zu fett und zu süß - auch in den 60 Buffetstandorten in steirischen AHS. Im Projekt "Schulbuffet OK" wurden daher im Vorjahr auf Initiative der Gesundheitslandesrätin Buffetbetreiber, Schülervertreter, Eltern und Pädagogen an einen Tisch gebracht, um zu einer Lösung zu kommen. Als Richtlinie, was überhaupt unter einer "gesunden" Jause zu verstehen ist, wurde die vom Gesundheitsministerium vorgelegte "Leitlinie Schulbuffet" herangezogen, die ernährungswissenschaftliche Mindeststandards definiert.

"Es ist möglich, gute, wohlschmeckende Alternativen zu finden", resümierte die Landesrätin. Sämtliche 14 teilnehmende Schulen hätten ihr Buffetangebot so umgestellt, dass sie zumindest zu 75 Prozent die Kriterien der Leitlinien erfüllen. "Das lässt vermuten, dass wir am richtigen Weg sind und sinnvoller ist, als gewisse Lebensmittel einfach zu untersagen. Eine nachhaltige Umstellung gelingt nur unter Mitwirkung aller Schulpartner", betonte Edlinger-Ploder. Ursprünglich hatte sich die Landesrätin für ein Verkaufsverbot von gesundheitsschädlichen Lebensmitteln an Schulen stark gemacht.

Das Projekt wird in diesem Schuljahr mit neuen Schulen weitergeführt. Zudem wird eine "Koordinationsstelle Schulbuffet" als zentrale Ansprechstelle implementiert, die Buffetbetriebe beraten, schulen und kontrollieren sowie Schulen und Eltern beraten soll. Laut Landesschulpräsidentin Elisabeth Meixner werde man bei der Ausschreibung, Vergabe und Reevaluierung von Schulbuffets künftig die Einhaltung der "Leitlinie Schulbuffet" einfordern. (APA, 18.9.2013)