Bild nicht mehr verfügbar.

Leben aus dem All entdeckt? I

Chandra Wickramasinghe hat wieder zugeschlagen. Der notorische Proponent der Panspermie-These (nach der das Leben im All entstand und von dort auf die Erde gelangte) war zuletzt im Jänner dieses Jahres durch eine zweifelhafte Veröffentlichung im ebenso fragwürdigen "Journal of Cosmology" aufgefallen. Sein damaliger "Sensationsfund": Ein auf Sri Lanka aufgelesener, vermeintlicher Meteorit soll fossile Überreste von außerirdischen Lebensformen enthalten haben. Allein: Das Paper bestand aus einer Aneinanderreihung von Behauptungen, ohne die dafür nötigen Beweise zu liefern, und wurde in der Fachwelt daher auch nicht ernst genommen. Der selbe Mann verkündete übrigens auch, dass sowohl SARS als auch der Grippevirus aus dem All kommen.

Foto: APA/EPA/UNIVERSITY OF SHEFFIELD

Bild nicht mehr verfügbar.

Leben aus dem All entdeckt? II

Nun hat Wickramasinghe gemeinsam mit Milton Wainwright von der Universität von Sheffield und einigen anderen Forschern im selben Online-Journal einen neuen Artikel veröffentlicht, in dem die Entdeckung von Beweisen für Leben im All vermeldet wird. Die Wissenschafter stützen sich dabei auf Proben, die per Ballon in der Stratosphäre eingesammelt wurden. Unter den Staubteilchen aus einer Höhe von über 25 Kilometern fanden die Forscher Schalen von Kieselalgen. Nachdem den Autoren keine Möglichkeit einfiel, wie diese in so hohe Atmosphärenschichten gelangt sein könnten, blieb ihnen nur eines übrig: die winzigen Zellhüllen müssen aus dem All gekommen sein. Wie schon zuvor bleiben Wickramasinghe, Wainwright und Co. jeglichen Beweis schuldig, was auch insofern schade ist, als es der ernsthaften Panspermie-Forschung alles andere als dienlich ist.

Foto: APA/EPA/UNIVERSITY OF SHEFFIELD

Bild nicht mehr verfügbar.

DDT bedroht immer noch die Tierwelt

Lange Zeit rätselten Biologen darüber, warum der Kondor (Gymnogyps californianus) im kalifornischen Küstenabschnitt Big Sur Probleme bei der Fortpflanzung hat. Nun scheint es, als hätten sie den Schuldigen gefunden: Offenbar entfaltet das schon 1972 verbotene Pestizid DDT noch heute seine fatale Wirkung. Quelle der Chemikalie dürften Seelöwen und andere Meeressäuger sein, die das Umweltgift in ihrer Fettschicht angereichert haben.

Foto: AP/Ventana Wildlife Society, Tim Huntington

Bild nicht mehr verfügbar.

Keine Angst mehr vor dem Fressfeind

Der einzellige Parasit Toxoplasma gondii infiziert Menschen wie Tiere gleichermaßen, fortpflanzen kann er sich allerdings nur in den Därmen von Katzen. Damit dies auch häufig genug geschieht, verfügt der Erreger über eine gefinkelte Methode: T. gondii verändert die Gehirne von Mäusen dermaßen, dass sie jegliche Furcht vor Katzen (bzw. ihrem Geruch) verlieren. Damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, von einer Katze gefressen zu werden, was wiederum Toxoplasma gondii die Vermehrung erleichtert. Nun haben Wissenschafter festgestellt, dass die Gehirnveränderungen bleibenden Charakter haben. Selbst wenn die Maus vollständig von den Parasiten befreit ist, die Angst vor der Katze kehrt nicht wieder. Was genau im Gehirn der kleinen Nager passiert, damit sie keine Furcht mehr vor ihren Fressfeinden haben, ist allerdings nach wie vor ungeklärt.

Foto: REUTERS/Kevin Coombs

Bild nicht mehr verfügbar.

Google will Lebenspanne verlängern

Das Internetunternehmen Google beschreitet völlig neue Wege: Eine kürzlich gegründete Tochterfirma namens Calico soll sich künftig mit Gesundheitsfragen beschäftigen und insbesondere Rätsel rund um das Älterwerden und den damit verbundenen Krankheiten lösen. Letztlich will Google-Chef Larry Page mit seiner neu gegründeten Abteilung Wege finden, die Lebensspanne des Menschen radikal zu verlängern. Chef der neuen Firma und Mitinvestor wird Art Levinson, der frühere Lenker des Biotechnologiekonzerns Genentech.

Foto: AP/Franklin Reyes

Bild nicht mehr verfügbar.

"Curiositys" nächstes Ziel: "Darwin"

Nach der mit 141,5 Metern bislang längsten Strecke, die er in einem Stück zurück gelegt hat, stoppte der Marsrover "Curiosity" zuletzt an einem "Darwin" getauften Felsen (im Bild), der den NASA-Wissenschaftern interessant genug für eine nähere Untersuchung schien. Mit seinen bereits zuvor erfolgreich eingesetzten Instrumenten soll der Roboter die mineralische und chemische Zusammensetzung des Gesteins feststellen. Die Planetologen erhoffen sich Hinweise darauf, inwiefern Wasser eine Rolle bei der Ablagerung dieser Gesteine spielte. Vor kurzem sorgte "Curiosity" bei jenen für Enttäuschung, die in früher festgestellten Methanspuren in der Marsatmosphäre ein Zeichen für Leben sahen. Aktuelle Datenauswertungen zeigten, dass in der Atmosphäre des Mars offenbar sechsmal weniger Methan vorkommt als bisher geschätzt.

Weiterlesen

Foto: APA/EPA/NASA/ JPL-CALTECH

Bild nicht mehr verfügbar.

Pflanzenextrakt wirkt gegen Krebs

Chilenische Wissenschafter wollen in einer Pflanze, die in der Region um den Chungara-See in Nord-Chile vorkommt, Substanzen entdeckt haben, die eine heilsame Wirkung gegen Krebs entfalten. Der bis zu zwei Meter hohe Busch Senecio graveolens lebt in über 3.700 Metern Seehöhe und wird von den Einheimischen seit Jahrhunderten unter der Bezeichnung "Chachacoma" gegen die Höhenkrankheit eingesetzt. Extrakte der Pflanze zeigten sich im Labor ausgesprochen wirksam gegen Krebszellen: 95 Prozent dieser Zellen wurden mit der Substanz abgetötet, während 75 Prozent von gesunden Zellen am Leben blieben.

Foto: APA/EPA/CARLOS ECHIBURU / ESO

Bild nicht mehr verfügbar.

Pfahlbautenfest

Die Ausstellung jungsteinzeitlicher Pfahlbauten am Attersee und am Mondsee steht kurz vor der Eröffnung. Aus diesem Anlass haben die Gemeinden Seewalchen, Attersee und Mondsee am vergangenen Freitag zum "1. Pfahlbau-Welterbefest" geladen. In Info-Pavillons und mit einem speziellen Programm konnten die Besucher in die Welt der Menschen vor 6.000 Jahren abtauchen. In der Zeit zwischen 4.300 und 800 vor unserer Zeitrechnung existierten im Alpenraum zahlreiche Pfahlbausiedlungen in ufernahen Zonen um Seen. Heute liegen diese Areale großteils unter Wasser, weil die Wasserspiegel der Seen gestiegen sind. Auch in Mooren findet man derartige Anlagen. 111 dieser Stätten in neun Staaten wurden 2011 zum UNESCO-Welterbe erhoben. Fünf befinden sich in Österreich: drei am Attersee, eine am Mondsee und eine am Keutschacher See in Kärnten.

Foto: APA/Kuratorium Pfahlbauten

Bild nicht mehr verfügbar.

"Deep Impact" meldet sich nicht mehr

Im Jahr 2005 schickte die NASA ihre Sonde "Deep Impact" auf die Reise. Erste wichtige Station war der Komet Tempel 1, der von "Deep Impact" mit einem mehrere hundert Kilogramm schweren Projektil beschossen wurde. Anschließend wurde die Mission unter dem Namen "Epoxi" zum Kometen Hartley 2 verlängert, an dem die Sonde 2010 in nur 700 Kilometern Entfernung vorbei flog. Danach benutzte die NASA die Sonde für Beobachtungen des Kometen ISON. Nächstes Missionsziel hätte dann der Asteroid (163249) 2002GT sein sollen, den "Deep Impact" im Jahr 2020 erreichen sollte. Dazu wird es nun nicht mehr kommen: Am 8. August 2013 verlor die NASA den Kontakt zu ihrer Sonde und am 20. September 2013 erklärte die US-Raumfahrtbehörde die Mission für beendet. "Deep Impact" hat auf seiner 7,6 Milliarden Kilometer langen Reise insgesamt über 500.000 Bilder zur Erde geschickt.

Foto: REUTERS/NASA/JPL-Caltech

Bild nicht mehr verfügbar.

Vier neue Anniella-Arten

Bisher kannte die Wissenschaft nur zwei unterschiedliche Arten von Ringelschleichen, die in Kalifornien und im angrenzenden mexikanischen Bundesstaat Baja California vorkommen. Nun haben Biologen vier weitere, bisher unbekannte Arten dieser beinlosen Echsenart der Gattung Anniella entdeckt - und zwar teilweise an ungewöhnlichen Orten. Eine der neuen Arten fanden die Forscher etwa in den Sanddünen nahe einer Landebahn am Flughafen von Los Angeles.

Foto: REUTERS/James Parham, CSU-Fullerton

Bild nicht mehr verfügbar.

Der Sinabung ist wieder ausgebrochen

Im Norden der indonesischen Insel Sumatra liegt der Vulkan Sinabung. Fast ein Jahrhundert lang schlief der Feuerberg, ehe er sich im August und September 2010 erstmals wieder regte. Nun ist er erneut aktiv: Der Vulkan war am Sonntag ausgebrochen und hatte Geröll und rot glühende Asche auf umliegende Dörfer gespuckt. Seine Rauchsäule war bis zu drei Kilometer hoch. Mittlerweile mussten mehr als 15.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Die Betroffenen bezogen in 16 Notunterkünften im Bezirk Karo in der Provinz Nord-Sumatra ihre Quartiere. Einige Anrainer des Vulkans wollten aber vorübergehend nach Hause zurückkehren, um ihr Vieh zu versorgen.

Foto: REUTERS/YT Haryono

Bild nicht mehr verfügbar.

Neue Thalattosauria-Spezies entdeckt

Vor zwei Jahren haben Paläontologen an der Küste Alaskas nahe Kake das bislang vollständigste Fossil (im Bild der Kopf) eines rund einen Meter langen Vertreters der Thalattosauria entdeckt. Aktuelle Untersuchungen legen nahe, dass es sich um eine bislang unbekannte Art dieser Reptiliengruppe handelt. Thalattosauria lebten im Mittel- bis Obertrias (vor 240 - 230 Mio. Jahren) und waren an ein Leben im Meer angepasst. Noch ist der Fund nicht vollständig präpariert. Insbesondere der Bauchbereich könnte für Überraschungen sorgen. Die Forscher erhoffen sich Überreste der letzten Mahlzeit des Tieres, um damit mehr über die Ernährungsgewohnheiten dieser Reptiliengruppe zu erfahren.

Foto: REUTERS/Pat Druckenmiller/University of Alaska's Museum of the North in Fairbanks

Lichtblitze auf dem Jupiter

Das Sonnensystem ist dicht bevölkert mit Asteroiden und Kometen, von denen die meisten in stabilen Umlaufbahnen um die Sonne kreisen. Immer wieder aber kommt es vor, dass einem dieser Brocken ein Planet im Weg ist. Vor allem Jupiter wird immer wieder von Geschoßen aus dem All getroffen, die meisten sind allerdings von geringer Größe. Wissenschafter haben nun auf einem Kongress in London drei Aufnahmen von Amateur-Astronomen vorgestellt, die Lichtblitze in der Folge von Kollisionen mit mittelgroßen Objekten zeigen. Die Forscher schließen daraus, dass der Jupiter pro Jahr zwischen 12 und 60 Mal von Asteroiden von rund zehn Metern Größe getroffen wird. Damit dürften auf dem Gasriesen etwa hundert Mal öfter Einschläge vorkommen als auf der Erde.

Foto: Hueso/Wesley/Go/Tachikawa/Aoki/Ichimaru/Petersen

Mit der Klaviertastaur lässt sich schreiben

Saarbrücker Informatiker haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sich mit Klaviertasten Texte verfassen lassen. Mittels bestimmter Rechenverfahren haben die Forscher Wörter und Buchstaben entsprechenden Noten und Akkorden zugeordnet. Geübte Klavierspieler, aber auch Hobbypianisten, können auf diese Weise genauso schnell wie trainierte Schreibkräfte auf der Computertastatur Texte erfassen. Häufige Buchstaben wurden bei dem Versuch mit Noten übersetzt, die besonders oft in der Musik vorkommen. Für gängige Silben und Wörter haben sie zudem Moll- und Durakkorde genommen, die die Eingabe der ganzen Buchstabenfolge mit nur einer Bewegung ermöglicht. Um das Verfahren in der Praxis zu erproben, haben die Wissenschafter einen erfahrenen Pianisten gebeten, auf dem Klavier einige "Sätze" zu spielen, die die Forscher zuvor in ein Musikstück umgeschrieben haben. Das Ergebnis: Die Testperson konnte ohne vorherige Übung über 80 Wörter pro Minute schreiben, ähnlich wie eine erfahrene Schreibkraft an der QWERTY-Tastatur.

Foto: Jörg Pütz

Titans erstaunliche Parallelen zur Erde

Astronomen haben auf dem European Planetary Congress 2013 in London weitere Belege dafür präsentiert, dass auf dem Saturnmond Titan aktiver Kryovulkanismus existiert. Zusammen mit einigen anderen Eigenschaften macht dies Titan zum erdähnlichsten Himmelskörper im Sonnensystem. So fand man auf seiner Oberfläche Seen und Flüsse (aus flüssigem Kohlenwasserstoffen) und Sanddünen. Der Mond ist von einer dichten Atmosphäre umgeben, aus Wolken regnet es Methan und auch flüssiges Wasser wird tief unter seiner eisigen Kruste vermutet. Auch scheint die weitgehende Abwesenheit von Impakt-Kratern darauf hinzudeuten, dass die Oberfläche des Titan fortdauernden Veränderungen unterworfen ist. Das Bild zeigt eine 3D-Darstellung des potenziellen Kryovulkans Sotra Patera in der Äquatorregion des Titan auf Grundlage von "Cassini"-Daten. Helligkeitsänderungen in der Region binnen eines Jahres lassen darauf schließen, dass der Vulkan durchaus aktiv ist. Kryovulkane speien keine Lava im herkömmlichen Sinn aus, sondern bringen leicht schmelzbare Substanzen wie Methan, Kohlenstoffdioxid, Wasser oder Ammoniak hervor.

Foto: NASA/JPL Caltech/USGS/University of Arizona

Bild nicht mehr verfügbar.

Sonderausstellung in Auschwitz

Bis zum 4. Oktober zeigt die Gedenkstätte Auschwitz in einer Sonderausstellung das Schicksal tschechischer Juden im Ghetto Theresienstadt (Terezin). Neben Erinnerungstexten und Fotos werden unter anderem Bilder, Skulpturen und andere von den Häftlingen heimlich angefertigte Kunstwerke gezeigt. Das ursprüngliche Konzentrationslager in einer ehemaligen Festung wurde von den Nationalsozialisten als "Propagandaghetto" benutzt, um beispielsweise Delegationen des Roten Kreuzes über die tatsächlichen Lebensverhältnisse in den Ghettos in die Irre zu führen. Doch auch aus Theresienstadt wurden Zehntausende Juden nach Auschwitz-Birkenau deportiert, wo am 8. September 1943 das "Familienlager Theresienstadt" auf einem vom Rest des deutschen Vernichtungslagers abgetrennten Gelände eingerichtet wurde. Bei der Auflösung des Familienlagers wurden im Juli 1944 innerhalb von drei Tagen etwa 7.000 Menschen ermordet.

Foto: AP/Herbert Knosowski

Bild nicht mehr verfügbar.

Zoowelt

Am 22. September wurde heuer zum dritten Mal der World Rhino Day begangen. Im Mittelpunkt dieses 2010 vom WWF Südafrika ins Leben gerufenen Gedenktages stehen die fünf heute noch lebenden Arten: das Breitmaulnashorn und das Spitzmaulnashorn im südlichen Afrika sowie Panzer-, Java- und Sumatra-Nashorn im südöstlichen Asien. Wie lange es noch alle fünf Arten in freier Wildbahn geben wird, bleibt abzuwarten. Die steigende Nachfrage nach Rhinozeross-Hörnern in Asien hat die Tiere an den Rand des Aussterbens gebracht. Im Zoo von Seoul in Südkorea dürfen sich die beiden Nashörner Mandela and Chomi anlässlich des World Rhino Day über besondere Schmankern freuen. (tberg, derStandard.at, 22.09.2013)

Foto: APA/EPA/YONAHP