"Ryse: Son of Rome" sieht auch in 900p beeindruckend aus.

Foto: Crytek

Der grafische Sprung von der aktuellen auf die nächste Konsolengeneration rund um PlayStation 4 und Xbox One wird für jeden Spieler deutlich sichtbar sein. Ein Kennwert dieser technischen Steigerung ist die Auflösung der Spiele. Liefen PS3 und Xbox 360-Games in der Regel mit einer nativen Auflösung von 1.280 x 720 (720p), sollen die Spiele der Next-Gen einen Standard von 1.920 x 1080 (1080p) erreichen. Die höhere Anzahl an Pixel bringt mehr Schärfe und Details auf Fernseher, die seit einigen Jahren mit 1080p-Unterstützung ausgeliefert werden (Full HD).

Startschwierigkeiten

Doch wie Microsoft nun über Twitter bekanntgab, werden nicht alle Launch-Games der Xbox One diesen Standard halten können. Cryteks grafisches Vorzeigewerk "Ryse: Son of Rome" etwa wird mit 1.600 mal 900 Bildpunkten (900p) bei 30 Bildern pro Sekunde dargestellt und das Kampfspiel "Killer Instinct" rechnet gar nur in 720p bei 60 Bildern pro Sekunde.

Die genauen technischen Hintergründe sind nicht erklärt worden. Allerdings ist es nicht unüblich, dass Spiele zum Start einer neuen Konsolengeneration noch nicht die vollen Kapazitäten einer Hardware ausnutzen, da diese Werke noch auf Prototypen mit nicht finalisierten Komponenten entwickelt werden. Entwickler müssen schon recht früh auf einen Ausgabestandard festlegen, weshalb im Falle von "Ryse" und "Killer Instinct" wohl entschieden wurde, auf Nummer sicher zu gehen und auf Kosten der Auflösung eine konstante Bildwiederholungsrate zu garantieren. Um ein saubere Ausgabe auf Full HD-TVs zu ermöglichen, wird das Bild anschließend auf 1080 hochskaliert - wodurch sich aber nicht die tatsächliche Anzahl der Pixel ändert. Im Falle von "Ryse" dürften die grafischen Einbußen jedenfalls kaum auffallen, wie Eurogamer in einer Analyse zeigt.

Leistungsdefizit?

Dennoch ist fraglich, in wie fern die beiden Spiele einen Ausblick auf die grafische Leistung der Xbox One geben. In den vergangenen Tagen meldeten mehrere Fachmedien Aussagen von Spielentwicklern, wonach die Hardware der neue Konsole gegenüber Sonys PlayStation 4 Leistungsdefizite aufweise. "Ich weiß, dass die reinen Hardware-Spezifikationen nicht alles sind, aber Mann, alle Next-Gen-AAA-Entwickler, mit denen ich spreche, sagen die Differenz liegt bei 50 Prozent", schrieb "Bulletstorm"-Entwickler Adrian Chmielarz. Eine Herausforderung stelle laut Eurogamer-Quellen auch der 32 MB große ESRAM-Speicher dar, der die Datendurchsatzrate des Grafikchips erhöhen soll. Dieser komme womöglich besser mit niedrigeren Auflösungen zurecht.

Dass es dennoch geht, Spiele auf der Xbox One in 1080p darzustellen, zeigt unter anderem das bildschöne Rennspiel "Forza Motorsport 5". (zw, derStandard.at, 17.9.2013)