Wien - Der Leiter der Staatsanwaltschaft Wien, Friedrich Matousek, hat am Freitagabend bestätigt, was gestern schon der zuständige Staatsanwalt Erich Müller gegenüber dem "Standard" erklärt hatte: voestalpine-Chef Franz Struzls privater Kauf von VAE-Aktien sei ein Insidergeschäft gewesen. "Nach dem vorliegenden Sachverhalt ist der Tatbestand erfüllt gewesen" sagte Matousek heute in der "Zeit im Bild 1".

Das Verfahren gegen Struzl sei nicht eingestellt worden, wie dieser zuletzt immer wieder behauptet habe. Staatsanwaltschaft und Struzl hätten sich auf Diversion geeinigt und Struzl habe eine Geldbuße von 50.000 Euro bezahlt. Auf die Frage, ob dies ein Schuldeingeständnis sei, sagte Matousek: "Man könnte das so sehen".

Struzls Anwalt Christian Hausmaninger hatte stets beteuert, dass es sich bei dem Kauf der VAE-Aktien im Juli 2002 um kein Insidergeschäft gehandelt habe und Struzl der Diversion nur zugestimmt habe, um die voestalpine nicht durch ein Gerichtsverfahren zu belasten. Nächsten Freitag (8. August) will Struzl in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung die Vertrauensfrag stellen. (APA)