Oligarch Konstantin Zhevago

Foto: Ferrexpo

Die Voest macht ihren seit vielen Jahren angestrebten Verkauf ihrer Beteiligung an der Handelsfirma Intertrading wahr: Am Freitag wurde bekannt, dass, der ukrainische Oligarch Konstantin Zhevago (40) über seine Luxemburger Holding Calexco den 38,5-prozentigen Intertrading-Anteil der Voest abkauft. Um einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag, wie Intertrading Chef Karl Mistelberger im Gespräch mit dem Standard sagte.  Der Ukrainer ist in Österreich kein Unbekannter: Er hat Ende 2010 über seine in London börsennotierte Ferrexpo,  100 Prozent an der DDSG (ehemalig Donau Dampfschiff Fahrtgesellschaft) erworben.

Die Intertrading war früher Stahlhändler, heute kommt der Hauptumsatz aus dem Lebensmittelhandel, so Mistelberger. Zhevage ist eine schillernde Persönlichkeit: Er war mit 22 Jahren einst der jüngste Milliardär der Ukraine.

Langjähriger Geschäftspartner

Zhevago ist seit vielen Jahren ein Geschäftspartner der Voest. Er besitzt eine Erzmine (Poltavsky Gok) mit einer Kapazität von elf Millionen Tonnen, wo überwiegend Pellets erzeugt werden. Außerdem besitzt der Ukrainer ein Elektrostahlwerk in Dänemark (Vorskla). Zudem ist Zhevago Eigentümer einer Wagon und Lkw-Fabrik in der Ukraine. Zwei Pharmawerke (Artterium) zählen ebenso zu seinem Imperium.

Zhevago, der mit seinem Anteil größter Intertrading-Aktionär wird, übernimmt laut Mistelberger zunächst 30 Prozent, innerhalb der nächsten drei Jahre die restlichen 8,5 Prozent. Die Mitarbeiter halten 25,1 Prozent an der Intertrading, die Raiffeisenlandesbank OÖ kommt auf 13,375 Prozent und der Russe Vladimir Iorich hält 13,5 Prozent.

Intertrading hat im Vorjahr das  Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT)  auf 19,1 Mio. Euro beinahe verdoppelt. Der Umsatz wuchs um knapp 20 Prozent von 1,1 auf 1,3 Mrd. Euro. (Claudia Ruff, derStandard.at, 13.9.2013)