Die Preise für Eigentumswohnungen stiegen in den vergangenen Jahren vor allem in Wien exorbitant.

Grafik: DER STANDARD

Wolfgang Feilmayr hatte das in dieser Ausprägung nicht erwartet: Vor wenigen Tagen publizierte der Professor der Technischen Universität Wien seinen aktuellen Immobilienindex, den er seit vielen Jahren gemeinsam mit der Nationalbank erstellt. Der Teilindex für gebrauchte Wiener Eigentumswohnungen lag dabei im zweiten Quartal 2013 erstmals jenseits der 200-Punkte-Marke; die Preise in diesem Segment hatten sich seit dem Jahr 2000 also verdoppelt. Der Verbraucherpreisindex legte im selben Zeitraum nur 30,3 Prozent zu.

Auch wenn von Beobachtern langsam ein Ende der bundesweiten Preisrally prophezeit wird, kletterten die Quadratmeterpreise für Wohnungen in Wien und Niederösterreich im ersten Halbjahr 2013 laut Re/Max-Immobilienpreisspiegel immer noch um fast 19 Prozent auf durchschnittlich 2868 bzw. 1620 Euro, in Salzburg um 8,2 Prozent auf 3148 Euro und in Kärnten um 4,5 Prozent auf 2138 Euro. Für neue Wiener Wohnungen müssen derzeit rund 3600 Euro, für gebrauchte rund 2400 Euro je m² bezahlt werden.

Bundesländerunterschiede

Bei den Mieten waren die Anstiege zuletzt weniger dramatisch, die freien Mieten legten von 2011 auf 2012 im bundesweiten Schnitt laut Wirtschaftskammer um 3,5 Prozent zu - bei einer Inflationsrate von 2,4 Prozent. Hier zeigten sich aber nach Bundesländern betrachtet starke Unterschiede: In Tirol gab es einen Zuwachs um nur ein Prozent, in Vorarlberg waren es fast sechs. Am günstigsten sind die Mieten im Schnitt demnach in Kärnten und der Steiermark mit knapp über 5,50 Euro je Quadratmeter (netto, ohne Betriebskosten), am teuersten in Wien mit über neun Euro.

Kritik an den hohen Mieten in privaten Wiener Altbauten kommt seit Jahren von der Arbeiterkammer. Viele Mieter würden nicht wissen, dass sie zu viel bezahlen, weil der Vermieter die Zuschläge zum Richtwert nicht angeben muss. So manche Partei will das nun ändern (siehe unten). (Martin Putschögl, DER STANDARD, 13.9.2013)