Der unsichtbare Wolkenkratzer I

Südkorea hat den Bau eines in dieser Form einmaligen Wolkenkratzers bewilligt: Der zukünftige "Infinity Tower" in Seouls Geschäftsviertel Yongsan in der Nähe des Incheon-Flughafens würde mit seinen angepeilten 450 Metern heute zu den zehn höchsten Gebäuden der Erde zählen, es kann allerdings sein, dass man ihn unter bestimmten Umständen gar nicht richtig zu sehen kriegt: Das außergewöhnliche Gebäude soll nämlich mit einer Tarnvorrichtung ausgestattet werden. Sobald diese aktiviert ist, verschwindet der "Infinity Tower" aus der Skyline; er wird mehr oder weniger unsichtbar. Ob das in der Nähe eines betriebsamen internationalen Flughafens klug ist, mag dahin gestellt sein - spannend ist der Effekt allemal.

Foto: GDS Architects

Der unsichtbare Wolkenkratzer II

Die Technologie dahinter ist verhältnismäßig simpel: Insgesamt 18 an der Außenseite des Gebäudes montierte Kameras nehmen den Himmel rund um den "Infinity Tower" auf. Zehntausende LEDs, die aus der Fassade gleichsam riesige Bildschirme machen, stellen den in der jeweiligen Blickrichtung hinter dem Turm liegenden Himmelsausschnitt dar und - voilà! - das Gebäude verschwindet. Entworfen wurde das Projekt bereits vor neun Jahren, doch erst jetzt erhielt das Architektur-Büro "GDS Architects" grünes Licht für den Baubeginn.

Foto: GDS Architects

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Phönizier auf der iberischen Halbinsel

Archäologen vom Deutschen Archäologischen Institut legen in Ayamonte bei Huelva in Südspanien eine phönizische Nekropole frei. Erste Hinweise, dass in der Region am linken Ufer des Guadiana einst Phönizier siedelten, wurden bereits 2007 entdeckt. Seither brachten mehrere Grabungen Siedlungsreste und fünf Gräber aus dem siebten und achte Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung ans Licht. Damit dürfte Ayamonte die westlichste und älteste aller bisher bekannten phönizischen Nekropolen der westlichen Diaspora beherbergen.

Foto: APA/EPA/JULIAN PEREZ

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Uralte DNA-Überreste

Ein weiterer interessanter Fund kommt ebenfalls aus Spanien: An der Ausgrabungsstätte von Atapuerca in der Provinz Burgos entdeckten Wissenschafter die fossilen Überreste eines Vorfahren des Höhlenbären mit teilweise intaktem genetischem Material. Mit Hilfe einer neuen Methode haben die Forscher nun aus den 300.000 Jahre alten Knochen von Ursus deningeri DNA-Bruchstücke isolieren und zusammenstückeln können, die Genetiker nun sequenzieren sollen. Gelingt das Projekt, dann ist dies die erste DNA-Sequenzierung eines ausgestorbenen Tieres, das nicht aus dem arktischen Permafrost stammt.

Foto: APA/EPA/JAVIER TRUEBA

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Sojus-Landung im Blindflug

Nicht ganz so problemlos wie zunächst dargestellt hat sich die Rückkehr der letzten ISS-Crew zur Erde abgespielt. Die beiden Russen Pawel Winogradow und Alexander Missurkin sowie der US-Amerikaner Chris Cassidy mussten den Weg zwischen der Raumstation und der kasachischen Steppe, in der sie am Mittwoch aufsetzten, praktisch im Blindflug absolvieren, weil es bereits kurz nach dem Abdocken zu technischen Problemen kam. Die Crew konnte laut Winogradow während des Rückflugs nur dank der Angaben des Rettungsteams auf der Erde wissen, wie groß die Distanz zum Landeplatz in der kasachischen Steppe war. Dies ist unerlässlich, um den Antrieb zur rechten Zeit zu drosseln und sanft zu landen. Das Bild zeigt Winogradow im Inneren der Sojus TMA-08M-Kapsel kurz nach der geglückten Landung.

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Foto: REUTERS/Maxim Shipenkov

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Elben-Schiff mit Solarantrieb

Die MS Tûranor PlanetSolar ist das aktuell größte solarbetriebene Wasserfahrzeug der Erde. Das 31 Meter lange und 15 Meter breite Schiff bezieht seine Energie ausschließlich aus Solarmodulen mit einer Gesamtfläche von 537 Quadratmetern. In der vergangenen Woche ist das Ausnahme-Schiff nach einer Rekord-Atlantiküberquerung auf der Seine in Paris vor Anker gegangen. Auf der Hinfahrt benötigte die Tûranor PlanetSolar für die Strecke von Gran Canaria nach St. Martin in der Karibik nur 22 Tage. Zurück dauerte die 4598 Kilometer weite Reise einen Tag länger.

Die Überfahrten waren hauptsächlich wissenschaftlich motiviert: Die Mannschaft erhob entlang des Golfstromes physikalische und biologische Daten, um mehr über die Schlüsselparameter der Klimaregulation herauszufinden. Mit der MS Tûranor PlanetSolar war zwischen 2010 und 2012 die erste Weltumrundung mit einem solarbetriebenen Schiff gelungen. Der Name Tûranor stammt übrigens aus einer von J. R. R. Tolkien erfundenen Elbensprache und bedeutet "Sieg der Sonne".

Foto: REUTERS/Charles Platiau

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Mysteriöse Heß-Akte fand keinen Käufer

Eine mysteriöse Akte des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß war vergangene Woche bei einer Versteigerung des Auktionshauses Alexander Historical Auctions im US-Bundesstaat Maryland angeboten worden, hatte allerdings zunächst keinen Käufer gefunden. In dem rätselhaften Hefter befinden sich 14 Dokumente, darunter offenbar auch der Entwurf eines Friedensvertrages, den Heß 1941 den Briten vorlegen wollte. Teile der Akte wurden in den vergangenen Jahren schon veröffentlicht, viele andere seien aber ebenso unbekannt wie brisant, beteuert das Auktionshaus. Die Verkäufer bezeichnen die Dokumente als "zweifelsfrei echt" und auch das Bundesarchiv in Berlin hat nach einem oberflächlichen Vergleich mit bereits bekannten Heß-Dokumenten keine Anzeichen dafür entdeckt, dass die Akte eine Fälschung ist. Eine umfassende Prüfung, etwa die Analysen von Papier und Tinte, steht allerdings noch aus.

Foto: APA/EPA/ALEXANDER HISTORICAL AUCTIONS

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Die Reiseplanung der Orang Utans

Beobachtungen auf der indonesischen Insel Sumatra haben zu verblüffenden Erkenntnissen geführt: Orang-Utan-Männchen planen offenbar schon im Voraus, in welche Richtung sie am folgenden Tag wandern werden - und sie teilen die Reise-Pläne ihren Artgenossen mit. Die speziellen Rufe sollen Weibchen zum Mitziehen animieren und andere Männchen abschrecken. Die Mitteilungen der Tiere erfolgen nicht gerade subtil: Solche Schreie dauern bis zu vier Minuten und sind einen Kilometer weit zu hören, berichten Anthropologen der Universität Zürich. Für die Lautstärke brauchen die Männchen dicke Backen: Dafür wachsen ihnen nach der Pubertät knorpelige Backenwülste, die den Schall verstärken.

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Foto: APA/EPA/BARBARA WALTON

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Im Zentrum der Milchstraße sitzt eine Erdnuss

Das 3,6-Meter-Teleskop der Europäischen Südsternwarte (ESO) bei La Silla in Chile vor dem prachtvollen Hintergrund der Milchstraße. Astronomen haben mit Hilfe von ESO-Daten die bisher beste 3D-Karte des Zentralbereichs unserer Heimatgalaxie erstellt. Die Forscher stellten dabei fest, dass die inneren Regionen aus bestimmten Blickwinkeln einer Erdnuss gleicht. Astronomen gehen davon aus, dass die Milchstraße Anfangs eine reine Scheibe aus Sternen war, die vor Milliarden von Jahren allmählich einen flachen Balken gebildet haben. Dessen innerer Teil hat sich anschließend gewölbt und die dreidimensionale, erdnussförmige Gestalt angenommen, die in den neuen Beobachtungen zu sehen ist.

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Foto: APA/ EPA/ESO

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Auch Indien will zum Mars

Indien arbeitet mit Hochdruck an einer eigenen Marsmission. Die Aufnahme vom 11. September zeigt Raumfahrtingenieure, die sich am Satellitenzentrum der indischen Raumfahrtorganisation ISRO in Bangalore darauf vorbereiten, einen sogenannten Apogäumsmotor (ein Triebwerk, das eine Sonde oder einen Satelliten in die endgültige Umlaufbahn hebt) am zukünftigen Marsorbiter "Mangalyaan" (im Hintergrund) zu montieren. Die 54 Millionen Euro teure Mission soll noch heuer zwischen 21. Oktober und 19. November starten. Sollte dieses Startfenster nicht genutzt werden können, bietet sich die nächste Chance erst wieder 2016.

Foto: AP/Aijaz Rahi

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Größte bekannte Kugelsternhaufen-Population

Der riesige Galaxienhaufens Abell 1689 ist eines der massereichsten Objekte, die der Wissenschaft derzeit bekannt ist. Die Cluster liegt in einer Entfernung von rund 2,2 Milliarden Lichtjahren und stand schon mehrfach im Zentrum astronomischen Interesses. Nun haben Forscher mit dem "Hubble"-Weltraumteleskop im Inneren des Galaxienhaufens über 160.000 Kugelsternhaufen entdeckt. Es handelt sich um die bisher größte bekannte Population kugeligen Sternenansammlungen. Das linke Bild zeigt einen Überblick über Abell 1689. Auf dem Ausschnitt rechts sind die Kugelsternhaufen als zahllose kleine Leuchtpunkte zu erkennen, die zwischen den größeren Galaxien aufleuchten. Nach derzeitigen Beobachtungen bestehen Kugelsternhaufen zu 95 Prozent aus Sternen, die innerhalb der ersten ein bis zwei Milliarden Jahre nach dem Urknall entstanden sind.

Foto: APA/ EPA/NASA, ESA, J. Blakeslee and K. Alamo-Martinez

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Mehr Zauneidechsen für Großbritannien

Während die Zauneidechse (Lacerta agilis) im übrigen Europa immer noch verhältnismäßig häufig anzutreffen ist, gilt sie in Großbritannien als äußerst selten. Ein umfassendes Schutzprogramm soll nun dafür sorgen, dass die Echsenart in England und Wales nicht vollends ausstirbt. An sieben unterschiedlichen Orten werden dieser Tage von Biologen insgesamt über 400 Stück der Eidechsenart in die Freiheit entlassen. Das Exemplar im Bild, ein Jungtier, wird die Sanddünen nahe Talacre im Norden von Wales ab jetzt sein neues Zuhause nennen.

Foto: REUTERS/Phil Noble

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Nach 460 Jahren auferstanden

Es ist lange her, dass die gewaltige Gewölbedecke der Schlosskapelle im Residenzschloss Dresden so zu sehen war: Mit der Teil-Rekonstruktion der Schlosskapelle aus der Mitte des 16. Jahrhunderts ist eben ein weiterer Teil des Wiederaufbaus des Dresdner Prachtbaues vollendet worden. Begonnen wurden die Arbeiten schon zu DDR-Zeiten, in den letzten drei Jahren folgte mit der Wiederherstellung des Schlingenrippengewölbes der wichtigste Teil. Von dem historischen Gewölbe existierte nur ein alter Stich. Die Bauleute mussten für diese Rekonstruktion eine Technologie der Gotik praktisch neu erfinden.

Foto: APA/Schmidt

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"Voyager 1" bleibt weiterhin im Sonnensystem

Seit Jahren schon heißt es immer wieder aufs Neue: "Voyager 1" hat das Sonnensystem verlassen. Ebenso oft gab es jemanden, der dieser Meldung widersprach. Der Grund für dieses Hin und Her liegt in den unterschiedlich definierten Grenzen unseres Sonnensystems. Der elektromagnetische Einflussbereich unseres Zentralgestirns endet etwa in der Region, in der sich "Voyager" derzeit aufhält. In der etwa 125 Astronomische Einheiten (18,7 Milliarden Kilometer) entfernten Heliopause kommt der Sonnenwind nicht mehr gegen den interstellaren Teilchenregen an und wird abgelenkt. Doch das Sonnensystem endet hier keineswegs, im Gegenteil: zwischen 100.000 AU und 1,6 Lichtjahren befindet sich die (allerdings nach wie vor hypothetische) Oortsche Wolke, die als Ursprungsort der Kometen gilt. Erst jenseits dieser Grenze, wo der gravitative Einfluss benachbarter Sterne jenen unserer Sonne zu überlagern beginnt, kann man von "außerhalb" unseres Sonnensystems sprechen. Bis dahin ist "Voyager 1" aber noch mindestens 30.000 Jahre unterwegs.

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Foto: AP/NASA

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3.000 Jahre altes Haus im Amazonas-Dschungel

Archäologen aus Frankreich und Ecuador haben im vergangenen Sommer an einer  Ausgrabungsstätte nahe Pastaza in Ecuador die Überreste eines offensichtlich vor sehr langer Zeit errichteten Hauses entdeckt. Nach monatelangen Untersuchungen wissen die Forscher nun mehr, die bisherigen Ergebnisse wurden vergangene Woche vorgestellt: die Datierung ergab, das im Amazonas-Regenwald gelegene Gebäude ist vermutlich rund 3.000 Jahre alt. Damit wäre es das älteste bekannte Bauwerk in der Amazonas-Region.

Foto: APA/EPA/STEPHEN ROSTAIN

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Braunpelikane wandern nordwärts

Dem massiven Einsatz des Pestizides DDT ist es geschuldet, dass der Braunpelikan (Pelecanus occidentalis) in den Vereinigten Staaten in den 1970er Jahren beinahe ausgestorben war. Mittlerweile haben sich die Bestände dank umfangreicher Schutzmaßnahmen wieder erholt. Auf  Smith Island südlich von Tylerton im Bundesstaat Maryland etwa konnte sich 1987 eine kleine Kolonie der leichtesten aller acht Pelikanarten etablieren. Forscher glauben, dass der Klimawandel dafür mitverantwortlich ist, dass der Braunpelikan inzwischen immer weiter nördlich vorkommt.

Foto: APA/EPA/JIM LO

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Auf Gold gestoßen

Israelische Archäologen haben bei Ausgrabungen in Jerusalems Altstadt einen spektakulären Fund gemacht: die Forscher holten unmittelbar neben dem Tempelberg einen rund 1400 Jahre alten Goldschatz ans Licht. Die Leiterin der Grabungen, Eilat Mazar, stellte am letzten Montag in Jerusalem die zahlreichen Fundstücke vor. Mazar vermutet, dass der Schatz im Jahre 614 während der persischen Eroberung der Stadt versteckt wurde. Unter anderem fanden die Archäologen 36 Münzen aus Gold und Silber, Ohrringe sowie weiteren Schmuck. Prunkstück unter den Pretiosen ist dieses fast zehn Zentimeter große goldene Medaillon, auf dem ein siebenarmiger Leuchter, ein Schofar - eine Art Blasinstrument - und eine Tora-Rolle dargestellt sind. Die Wissenschafter glauben, dass das Medaillon einst zum Schmuck einer Tora-Rolle gedient hatte.

Foto: APA/EPA/ABIR SULTAN

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Sonnenbeschienene Ringe

Die Aufnahme der sonnenbeschienen Saturnringe stammt von der NASA-Sonde "Cassini" und entstand mit der Weitwinkelkamera des Raumfahrzeugs aus einer Entfernung von 1,1 Millionen Kilometer von dem Gasriesen. Bei dem Foto, das am 15. Juni geschossen wurde, setzten die NASA-Wissenschafter einen Filter ein, der besonders empfindlich ist für Wellenlängen im Infrarot-nahen Bereich des Lichtspektrums.

Foto: APA/ EPA/NASA / JPL-CALTECH / SPACE SCIENCE INSTITUTE

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Zoowelt

Im deutschen Bundesland Brandenburg haben kürzlich im Landkreis Barnim Anwohner ein leopardenartiges Wesen umherstreifen sehen. Schließlich gelang es dem Tierarzt Renato Rafael (im Bild) das Raubtier bei Bernau einzufangen - ein Serval, wie sich schnell herausstellte. Mysteriöserweise haben bisher weder Zoos noch Tierparks in der Region eine derartige afrikanische Wildkatze als vermisst gemeldet. Derzeit wird das Tier in einer Auffangstation gepflegt. Das Veterinäramt vermutet, dass der Serval privat gehalten wurde. Die gelb-schwarz gefleckte Raubkatze befindet sich in einem guten Zustand. In ihrer Heimat leben die hochbeinigen Servale auf Grasland, wo sie Mäuse, Ratten oder auch Hasen jagen. Nur in Ausnahmefällen zählen auch Antilopenjunge und Flamingos zu ihrer Beute. Das Verbreitungsgebiet liegt südlich der Sahara. (red, derStandard.at, 15.9.2013)

Foto: APA/Pleul