Als DER STANDARD-Fotograf Robert Newald die Gumpendorfer Straße im September 2002 fotografierte, war es offenbar noch beschaulicher.

Foto: DER STANDARD/Robert Newald

Die Gumpendorfer Straße ist seit der teilweisen Umgestaltung der Mariahilfer Straße in eine Fußgängerzone zur Ausweichroute für Autofahrer geworden. Viele Anrainer beschweren sich über das erhöhte Verkehrsaufkommen im sechsten Wiener Gemeindebezirk. Laut der stellvertretenden Bezirksvorsteherin Susanne Jerusalem (Grüne) soll das nun eine De-facto-Sperre der Gumpendorfer Straße für den Durchzugsverkehr Richtung Innenstadt nach sich ziehen.

Laut der Tageszeitung "Die Presse" soll der Abschnitt beim Apollo-Kino in eine Einbahn verwandelt werden. Dadurch müsste der Durchzugsverkehr dort die Gumpendorfer Straße verlassen. Die Lenker würden in der Folge in ein kompliziertes Einbahnsystem umgeleitet. Jerusalem bestätigte, dass sie damit den Autofahrern einerseits die Lust an der Durchfahrt nehmen und sie andererseits dazu zwingen will, das Fahrzeug stehen zu lassen oder den Bezirk zu umfahren.

Verkehrszählung in zwei Wochen

Die Anwohner hatten sich im Rahmen einer Befragung durch die Gebietsbetreuung bereits vor einiger Zeit für weniger Autos in Mariahilf ausgesprochen. Nun ist das Verkehrsaufkommen jedoch offenbar gestiegen. In zwei Wochen soll daher ein Antrag gestellt werden, auf der Gumpendorfer Straße eine Verkehrszählung durchzuführen. Die Zahlen werden mit jenen vom Juni verglichen. Falls tatsächlich mehr Autos gezählt werden, soll entschieden werden, wie die Sperre umgesetzt wird.

SP-Bezirkschefin Renate Kaufmann ist zwar ebenfalls für eine Verkehrszählung, gab sich aber bezüglich De-facto-Sperren und Umleitungen gegenüber der "Presse" zurückhaltend. (jus, derStandard.at, 10.9.2013)