Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/Neubauer

Gongschlag, Ring frei zur vierten Runde. Werner Faymann (SPÖ) und Eva Glawischnig (Die Grünen) nehmen Platz an den Uhren. Den Vogel hat zu dem Zeitpunkt bereits Frank Stronach abgeschossen. In Klartext auf Ö1 verkündete der Mann für den instinktsicheren Tritt ins Absurde, er habe kein Problem, wenn sein Telefon abgehört werde.

Faymann und Glawischnig gehen darauf nicht direkt ein,  sie kennen die Vorgabe der TV-Duelle, sie wissen, worauf es bei diesen Schaukämpfen ankommt: Poltern statt Politik. Zu gröberen Auffassungsunterschieden kommt es lediglich in der Bienenfrage, als deren Retter sich beide Anwesende erklären. Das alles ist bestenfalls geordnetes Hickhack. Man tut einander nicht weh und hat es am Ende fast gemütlich, bis auf einen vorerst ungelösten Vorwurf bei SPÖ-Plakaten.

Stronach lässt auch in der Partie Michael Spindelegger (ÖVP) und Heinz-Christian Strache (FPÖ) grüßen: Es geht um Werte, was viel Raum für Plakatives bietet, ein Terrain, in dem sich der FP-Chef sicher  weiß und volles Programm spielt: Hetze gegen Ausländer und EU, Spindelegger sei mehr "Not" als "Lösung" und argumentiere beim Thema Zuwandererbeschäftigung wie ein "Duracellhase". Der VP-Chef kontert diesmal kaum entfesselt. Thurnher bekommt ihr Fett ab, der ORF sowieso, ein Teil des Publikums grölt freudig dazu und hebt nach Ende der Diskussion zu gut hörbaren "HC"-Rufen an: Bierzeltstimmung auf dem Küniglberg.

Wer sich nach der Wahl mit wem vermählen wird? Keine Hinweise. Zu befürchten ist aber, dass den geballten Polterabenden das solchen Festivitäten Übliche folgt: ein Riesenkater - für die Wähler. (Doris Priesching, DER STANDARD, 10.9.2013)