Der Islamische Friedhof Altach, ein Gemeinschaftsprojekt islamischer Gruppen und des Vorarlberger Gemeindeverbands, bekam den internationalen Aga-Khan-Preis für Architektur.

Foto: Marc Lins

Altach/Lissabon - Der Islamische Friedhof Altach (Vorarlberg), Grabstätte der Vorarlberger Muslime seit 2011, bekam am Freitagabend in Lissabon den Aga-Khan-Architekturpreis. Für den Preis der privaten Stiftung wurden 400 Projekte eingereicht, 20 kamen in die engere Auswahl, sechs (das Vorarlberger als einziges europäisches Projekt) wurden prämiert. Sie teilen sich das Preisgeld in der Höhe von einer Million Dollar.

Der Preis wurden 1977 von Karim Aga Khan IV., dem religiösen Führer von 20 Millionen ismailitischen Nizariten, gestiftet. Ziel der Stiftung ist, das Verständnis der Kulturen zu fördern, Lebensbedingungen zu verbessern. Bewertet werden Architektur sowie gesellschaftliche und kulturelle Relevanz. Die Jury lobt die Kooperation "einer multi-ethnischen Gruppe von Akteuren unterschiedlichen Glaubens", bezeichnet Bernardo Baders Architektur als "schlicht im Ausdruck und poetisch in der Form", die spirituellen Pluralismus betone.

Die "große Anerkennung für das Team aus Minderheit und Mehrheit" mache politischen Entscheidungsträgern Mut, weitere Fragen der Integration anzugehen, freuen sich Bürgermeister Gottfried Brändle und Attila Dincer, die gemeinsam mit Bader und Integrationsexpertin Eva Grabherr den Preis entgegennahmen. (jub, DER STANDARD, 7./8.9.2013)