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Neues DAC-Familienmitglied: Der Wiener Gemischte Satz

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Raunzen, so sagt man, ist bei uns Volkssport. Immer vorn dabei: die DAC-Verdammer wie auch die Gemischter-Satz-Skeptiker. DAC ist kompliziert, heißt es immer wieder. Nur: Einfachheit war auch nicht das Ziel - sondern Herkunftsschutz. Und das ist geglückt, endlich wird sichergestellt, dass Wiener DAC-Wein ab Jahrgang 2013 auch tatsächlich aus Wien kommt, nicht aus dem Umland, wo man sich gern bediente, wenn's mengenmäßig eng wurde - zuweilen ohne es groß zu deklarieren.

Ebenso wenig kann man ihm mangelnde Typizität vorwerfen. Denn Mischsätze sind bis dato klassische Schankweine im Heurigen. Dass er in einer nicht allzu fernen Vergangenheit übel beleumundet war, lag daran, dass es nicht allen um gute Qualität ging, sondern darum, genug zu haben. Das ist heute anders: Wiener Wein ist in den vergangenen 15 Jahren zur Qualitätsmarke im besten Sinn geworden, Wiener Gemischter Satz zu deren Ikone.

Kein Pantschen

Dass weder Gemischter Satz noch Wiener Gemischter Satz mit Pantschen zu tun haben, sei als Mantra am Rande erwähnt. Mehrere Sorten gemeinsam zu pflanzen, zu ernten und zu vergären ist Tradition, wenn auch nicht exklusiv wienerische, wie man gerne glauben möchte. Und wie bei allen DAC-Reglements im Land fällt auch in Wien niemand um den vermarktungstechnisch wichtigen "Qualitätswein"-Status um, selbst wenn er keinen Wiener Gemischten Satz DAC anzubieten hat. (Luzia Schrampf, Rondo, DER STANDARD, 6.9.2013)