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Mit einem zu einem Amphibienfahrzeug umgebauten Lastwagen wurden vergangenen Woche Flüchtlinge von der US-Küstenwache aufgegriffen.

Foto: APA/EPA/Wald
Miami - Eine Gruppe kubanischer Dissidenten ist auf der Flucht übers Meer von der US-Küstenwache aufgegriffen worden. Sprecher der US-Behörde bestätigten am Donnerstag, dass 19 Menschen rund 40 Kilometer nördlich von Havanna an Bord eines Schiffes der Küstenwache genommen wurden. Sprecher der Exilkubaner in Miami (US- Bundesstaat Florida) appellierten an die US-Regierung, die Flüchtlinge nicht nach Kuba zurückzuschicken. Donnerstag Früh war noch nicht entschieden, ob sie politisches Asyl erhielten.

Zwischen den Exil-Kubanern in Florida, traditionell Stützen der republikanischen Partei, und der Regierung in Washington gibt es derzeit Spannungen wegen der Frage der Bootsflüchtlinge. Kubaner, die von der US-Küstenwache auf See aufgegriffen werden, werden seit Mitte der 90er Jahre nicht in die USA gelassen, sondern auf die sozialistische Karibikinsel zurückgebracht. Eine Ausnahme wird bei den Flüchtlingen gemacht, die politische Verfolgung nachweisen können. Andererseits erhalten aber alle Kubaner ein Bleiberecht, die es schaffen, die US-Küste zu erreichen. Nach Auffassung der kubanischen Regierung bieten die USA damit einen Anreiz für die Flucht über See.

Lastwagen versenkt

Die Regelung, dass kubanische Bootsflüchtlinge von den USA im Allgemeinen nach Kuba zurückgeschickt werden, besteht zwar schon seit 1995. In jüngster Zeit hatten aber einige Fälle für besonderes Aufsehen gesorgt. Anfang voriger Woche waren Kubaner mit einem mehr als 50 Jahre alten Lastwagen in See gestochen, den sie zu einem Amphibienfahrzeug umgebaut hatten. Damit fuhren sie so lange in Richtung USA, bis sie von der US-Küstenwache gestoppt wurden. Das Gefährt, dessen Foto durch die internationale Presse ging, wurde im Meer versenkt und seine Erbauer nach Kuba zurückgebracht. Daraufhin protestierten Exilkubaner in Miami. (APA/dpa)