In den nächsten zwei bis drei Jahren will Samstag in Österreich weitere Synergien der Fusion von BA und CA heben, was mit einem Abbau von 200 bis 250 Mitarbeitern jährlich verbunden sein könnte. Angesichts einer jährlichen natürlichen Fluktuation von 500 bis 600 Arbeitnehmern gehe er davon aus, dass sich "das Thema Kündigungen voraussichtlich nicht stellen wird", wie sie bei der Konkurrenz (Erste Bank) derzeit im Raum stehen. Bestätigt wurde heute aber, dass es in den früheren Jahren vereinzelt Kündigungen auch in der BA-CA-Gruppe gegeben hat.
"Plafond" keine absolute Zahl
Ob ein früher als Zielgrößte genannter Stand von auf Sicht 11.000 Beschäftigten in Österreich der "Plafond" ist? Samstag: "Der Plafond ist nicht die absolute Zahl, sondern die Effizienz und der Bedarf an Mitarbeitern für die Abwicklung des Tagesgeschäfts." Samstag sprach heute von einer "Bandbreite" von 10.500 bis 11.000 Beschäftigten, die man zur Abwicklung des laufenden Geschäfts in Österreich haben werde.
Der BA-CA-Chef bekräftigte heute bei der Halbjahres-Pressekonferenz, dass bis zum Jahr 2006 im Konzern eine Cost/Income-Ratio von 63 Prozent das Ziel ist. Im ersten Halbjahr 2003 hatte sich diese Quote von im Vorjahr 69,3 auf 69,5 Prozent noch verschlechtert. "Hier ist noch einiger Handlungsbedarf", räumte Samstag ein. Klares Ziel sei auch, den Ergebnisbeitrag des Ost-Geschäfts von jetzt 30 Prozent auf 38 Prozent im Jahr 2006 anzuheben.
Jüngste Studien, die besagen, dass in den nächsten fünf Jahren österreichische, deutsche und schweizerische Großbanken bis zum Jahr 2008 zusammen bis zu 100.000 Beschäftigte in Billiglohnländer ausgliedern könnten, nimmt man in der BA-CA in Wien nicht so ganz für bare Münze. Bestätigt wird aber, dass durchaus Möglichkeiten vorhanden wären, "das eine oder andere auszugliedern. Man soll nie nie sagen".
Grünes Licht für für Zahlungsverkehrs-JV
Eine aktulle Ausgliederung steht für den Zahlungsverkehr bevor: Wie berichtet bündeln BA-CA, BAWAG/P.S.K. und Erste/Sparkassen demnächst ihren Zahlungsverkehr in einer eigenen Gesellschaft. 600 der etwa 1.500 dort Beschäftigten werden aus der BA-CA stammen. Für die Gesellschaft sei bereits das grüne Licht der Kartellbehörden gegeben. Auch in der BA-CA liegen dazu alle Beschlüsse vor. Wann die Gesellschaft ihre Arbeit aufnimmt, liegt laut Vorstand nun nur mehr an den anderen Beteiligten. Starten werde man zunächst zu dritt. Noch im Gespräch ist man darüber, ob die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) mit im Boot ist.