Causa Stambolic: UN-Tribunal genehmigt Einvernahme von Milosevic
Jugoslawischer Ex-Präsident soll Ermordung seines Weggefährten angeordnet haben
Redaktion
,
Belgrad/Den Haag - Das UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen in
Jugoslawien hat einer öffentlichen Einvernahme des ehemaligen
jugoslawischen Staatschefs, Slobodan Milosevic, durch Belgrader
Ermittler in der Causa Ivan Stambolic zugestimmt. Im Laufe der
dreiwöchigen Sommerferien des Tribunals, die am kommenden Montag
beginnen, soll Milosevic durch einen Belgrader Richter im
Zusammenhang mit der Ermordung des früheren serbischen Präsidenten
Stambolic im August 2000 verhört werden. Milosevic wird verdächtigt,
die Entführung und Ermordung seines politischen Ziehvaters angeordnet
zu haben.
"Alle Anträge akzeptiert"
Der Belgrader Anwalt von Milosevic, Zdenko Tomanovic, sagte
gegenüber dem Sender B-92, dass ein Gerichtssaal im UNO-Tribunal für
die Einvernahme von Milosevic zur Verfügung gestellt werde. Das
Tribunal habe in der Causa Stambolic alle Anträge von Milosevic
akzeptiert, präzisierte Tomanovic.
Probleme Milosevics
Der Anwalt wies gleichzeitig auf die Probleme Milosevics bei der
Vorbereitung seiner Verteidigung vor dem UNO-Tribunal hin. Das
serbische Innenministerium habe bisher keinen einzigen Antrag von
Milosevic im Hinblick auf bestimmte Polizeidokumente erwidert.
Seitens des Militärs sei das Kopieren einzelner Urteile von
Militärgerichten erlaubt worden, präzisierte Tomanovic. Die Anklage
des UNO-Tribunals soll bis zum Dezember die Beweisführung beenden,
danach soll Milosevic seine entlastenden Argumente präsentieren. (APA)
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