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Vier von Millionen

Foto: APA/EPA
Peking - Das größte Bauwerk der Erde, die Chinesische Mauer, wird in Zukunft nur mehr aus sicherer Entfernung von den Touristen bewundert werden können. Ab 1. August verhängen die chinesischen Behörden ein Verbot, die touristischen Sehenswürdigkeiten zu betreten. Wer sich nicht daran hält, wird mit hohen Geldbußen bestraft, berichtet BBC-Online. Grund für das Verbot ist der zunehmende Verfall der knapp 6.300 Kilometer langen Mauer.

Nach Berichten von Touristen sieht die Mauer längst nicht mehr so aus wie auf den Postkarten. Weite Teile des imposanten Bauwerkes sind baufällig. Zum einen Teil hat die Erosion zugesetzt, Pflanzen haben darüber hinaus Teile überwuchert und lokale Bewohner haben Steine für ihre eigenen Bauten von der historischen Mauer entnommen. In den vergangenen Jahren haben Millionen von Touristen zum die Chinesische Mauer besucht, viele haben als heimliches Souvenir Mauerteile mitgenommen.

Mogeln möglich

Die chinesischen Behörden haben angekündigt, dass ab dem kommenden Wochenende nur noch völlig restaurierte Teile der Mauer besichtigt werden können. Die Preise für die Besichtigung werden saftig sein und Tourismusexperten fürchten, dass die geöffneten Teile maßlos überrannt werden. Probleme damit scheinen aber auch die Einheimischen selbst zu haben, die um Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft bangen.

Als einziger Trost bleibt noch der Individualtourismus, denn weite Teile der Mauer verlaufen durch Niemandsland in entlegenen Bergregionen. Dort, meinen Beobachter, werden wohl kaum Behörden stehen und warten, dass sie Touristen abstrafen. Die Great Chinese Wall wurde 1987 zur UNESCO-World-Heritage Site ernannt. (pte)