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Roger Federer hatte nach seinem Drittrundensieg über den Franzosen Adrian Mannarino leicht grinsen. Es war sein insgesamt 300. Spiel bei einem Grand-Slam-Turnier.

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 New York - Sogenannte Night Sessions sind eine Spezialität von Roger Federer. Zum 22. Mal siegte der Schweizer bei den US Open in New York im Arthur Ashe Stadium bereits unter Flutlicht, das Drittrundenduell mit dem Franzosen Adrian Mannarino dauerte gerade einmal 81 Minuten, Federer gewann 6:3, 6:0, 6:2. "Das war eine dieser Nächte", sagte Federer hernach. "Ich habe wirklich ein großartiges Spiel gezeigt." Der bereits zurückgetretene US-Amerikaner Andy Roddick liegt in der Late-Night-Statistik im größten Tennisstadion der Welt mit 20 Siegen auf Platz zwei.

Im Achtelfinale trifft der Rekordsieger von 17 Grand-Slam-Turnieren am Montag auf den Spanier Tommy Robredo. Spielt Federer weiter so souverän, steht im Viertelfinale ein Duell mit Robredos Landsmann Rafael Nadal ins Haus. "Jetzt schon daran zu denken ist der schlimmste Fehler, den ich machen kann", sagte Federer. "Aber natürlich würde ich mich freuen, mich mit Rafa zu messen." Federer und Nadal würden so früh wie noch nie bei einem Grand-Slam-Turnier aufeinandertreffen.

Abgerutscht

Denn der 32-jährige Schweizer ist nach einem durchwachsenen Jahr in der Weltrangliste mittlerweile auf den siebenten Platz abgestürzt. Nur ein Turniersieg steht bisher zu Buche, im Juni siegte er in Halle auf Rasen. Bleibt es dabei, wäre es die schlechteste Saison für ihn seit zwölf Jahren. Federer, der das Turnier in Flushing Meadows zwischen 2004 und 2008 fünfmal en suite gewinnen konnte, schaffte es seit 2009 nicht mehr ins Endspiel. Im Vorjahr war bereits im Viertelfinale Endstation, es war sein frühestes Out bei den US Open seit 2003. Zudem war die Viersatzniederlage gegen den Tschechen Tomas Berdych die erste Pleite für Federer in New York unter Flutlicht.

Nadal, der US-Open-Sieger von 2010, muss für die Realisierung des hochbrisanten Duells freilich noch im Achtelfinale am Montag gegen den Deutschen Philipp Kohlschreiber gewinnen. "Ich muss aggressiv spielen, darf Philipp nicht zu viel Zeit geben", sagte der French-Open-Sieger. Nadal, der gegen den Kroaten Ivan Dodig beim 6:4, 6:3, 6:3 nichts anbrennen ließ, kann im Gegensatz zu Federer seit seinem Comeback im Februar 2013 auf eine Traumsaison verweisen. Die Erstrundenpleite in Wimbledon gegen den Belgier Steve Darcis war eine von nur drei Niederlagen in 59 Saisonpartien. Auf Hartplatz ist der Mallorquiner nach 18 Matches noch unbesiegt. Auch gegen Federer würde Nadal Favorit bleiben: Im Head-to-Head führt der Spanier mit 21:10-Siegen. (krud, sid, DER STANDARD, 2.9.2013)