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Der Gerichtsbus bei seinem ersten Einsatz in Hayatabad, Provinz Peshawar.

Foto: REUTERS/Fayaz Aziz

Ein Gerichtsverfahren in Pakistan kann sich über Jahrzehnte ziehen. Das Justizsystem des Landes ist überlastet, 1,4 Million Verfahren warten derzeit auf Bearbeitung.

Deshalb kommt es immer wieder vor, dass in ländlichen Regionen eine Ältestenversammlung, "Jirga" genannt, Entscheidungen trifft. Auch die Taliban-Rebellen haben in der Vergangenheit davon profitiert, dass in von ihnen beherrschten Gegenden Scharia-Gerichte schnelle Entscheidungen treffen.

Zur Steinigung verurteilt

Allerdings verhängen diese Ersatzrichter immer wieder drastische Strafen. So wurden Urteile ausgesprochen, aufgrund derer die Beschuldigten lebendig begraben, von mehreren Männern vergewaltigt  oder gesteinigt wurden.

Mobile Gerichte sollen nun in Zivilrechtsfällen, Jugendstrafsachen und kleineren Strafrechtsangelegenheiten Abhilfe schaffen: Seit Dienstag ist der erste Justizbus im Einsatz. Am ersten Tag wurden 29 Fälle erledigt, wodurch mehrere jugendliche Untersuchungshäftlinge freigelassen werden konnten.

Wenn das Experiment funktioniert, will die Regierung elf weitere Busse anschaffen, die UNO hat bereits Unterstützung zugesichert. (red, derStandard.at, 29.8.2013)