Geplanter Nord-Eingang in den Tunnel

Foto: Bouygues Construction

Für die Franzosen ist es der größte Auftrag, den sie in dieser Region jemals an Land gezogen haben: Der Mischkonzern Bouygues wird für umgerechnet 1,15 Milliarden Euro einen Tunnel bauen, der Hongkong mit der Insel Lantau - wo sich auch der internationale Flughafen befindet - verbinden wird. Das Bauvorhaben der beiden Konzern-Töchter Bouygues Construction und Dragages Hong Kong enthält einige Superlative. Die "Zwillings"-Tunnelröhren sind 4,2 Kilometer lang, verfügen jeweils über zwei Fahrspuren und haben einen Durchmesser von jeweils 14 Metern. Alle 100 Meter sind sie durch 42 Querbolzen verbunden. Eingesetzt werden dabei nicht nur Spezialmaschinen, zur Anwendung kommt auch die so genannte Bodengefriertechnik, wo durch Bodenvereisung umweltschonend eine höhere Festigkeit des Bodens und eine dichtende Wirkung gegen Grundwasser erreicht werden.

Gebaut wird in bis zu 50 Metern Tiefe. Um die Sicherheit der Arbeiter zu gewährleisten beziehungsweise auf etwaige Zwischenfälle rasch reagieren zu können, soll ein Taucherteam vier Wochen in einem Überdruck-"Basislager" unter dem Meer verbringen. Insgesamt werden 1.000 Arbeiter an dem Bau beteiligt sein. 2018 soll der Tunnel fertiggestellt sein.

Bereits im Juni hatte Bouygues gemeinsam mit dem lokalen Konzern China Harbour den Auftrag erhalten, die ersten 9,4 Kilometer einer Brücke zwischen Hongkong und Macao zu bauen. Fertiggestellt werden soll sie im Jahr 2016 und den Franzosen 607 Millionen Euro bringen. (red, derStandard.at, 28.8.2013)