Bruno Ettenauer: "Wir sind zwar dynamisch unterwegs, aber sicher nicht spekulativ."

Foto: Gregor Ecker

Derzeit ist die CA Immo in der Europacity und im Berliner Stadtquartier aktiv. Einen Overkill an Hotelbetten befürchtet CEO Bruno Ettenauer jedenfalls nicht, wie er im Gespräch mit Wojciech Czaja erklärt.

STANDARD: Rund um den Berliner Hauptbahnhof gibt es nun das Motel One, das Hotel Meininger und das von Ihnen entwickelte Inter­CityHotel. Hinzu kommen mehrere Baustellen wie etwa das Steigenberger oder das Ibis. Ist das nicht ein Overkill an Betten?

Bruno Ettenauer: Nein, das glaube ich nicht. Der Berliner Hauptbahnhof ist einer der wichtigsten Verkehrsknoten in Deutschland. Bisher gab es hier so gut wie gar keine Versorgung. Nun entsteht zwischen Hauptbahnhof und Regierungsviertel eine ganz gute Mischung aus Budget und Luxury.

STANDARD: Das Steigenberger-Hotel haben Sie an die Porr verkauft. Werden Sie sich vom InterCity­Hotel ebenfalls trennen?

Ettenauer: Der Verkauf des Steigenberger-Projekts war nötig, weil wir nicht alles selber entwickeln können. Das würde unsere Ressourcen sprengen. Beim InterCityHotel und beim John-F.-Kennedy-Haus sind wir Grundstückseigentümer und möchten die Objekte auch weiterhin im Bestand belassen.

STANDARD: Apropos John F. Kennedy: Ist der Name bei einem rein privat genutzten Bürogebäude nicht etwas überzogen?

Ettenauer: Ich glaube, dass Immobilien eine gewisse Emotion ausstrahlen müssen. Man braucht Bezugspunkte. Kennedy, der vor 50 Jahren seine berühmte Berliner Rede gehalten hat, ist so ein Bezugspunkt.

STANDARD: Und wie wird sich Kennedy im Gebäude manifestieren?

Ettenauer: Wir möchten in der Lobby eine Gedenktafel anbringen. Es könnte auch Kunst am Bau geben.

STANDARD: Am Hauptbahnhof entstehen mehrere CA-Immo-Projekte auf einmal. Bei welchem Vorvermietungsgrad gehen Sie in die Realisierung?

Ettenauer: Wir starten die Projekte, sobald wir eine Größenordnung von 40 bis 50 Prozent vermietet haben beziehungsweise sobald aus den bestehenden Mietverträgen eine Zinsdeckung gegeben ist. Wir sind zwar dynamisch unterwegs, aber sicher nicht spekulativ.

STANDARD: Wie hoch liegen die Büromieten?

Ettenauer: Die Mieten im John-F.-Kennedy-Haus werden bei etwa 16 bis 19 Euro liegen.

STANDARD: Und die Gesamtinvestition für die Europacity?

Ettenauer: Eine Gesamtsumme kann ich Ihnen nicht nennen. Nur so viel: Wir werden uns, was die Baukosten betrifft, in der Klasse von 70 bis 100 Millionen Euro bewegen. Das passt in unser Portfolio. Größere Projekte wollen wir in Zukunft nicht mehr entwickeln. (Wojciech Czaja, DER STANDARD, 24./25.8.2013)