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Der rechtskräftig verurteilte Immobilieninvestor René Benko zieht sich zurück.

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Vor der Signa war der neue Chef Stadlhuber für die Bundesimmobiliengesellschaft und den ehemaligen Wirtschaftsminister Bartenstein (ÖVP) tätig.

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Wien – Der Immobilieninvestor und Gründer der Signa-Gruppe, René Benko übergab die Führung des Unternehmens an Christoph Stadlhuber und wechselte an die Spitze des Beirats. Er will sich von dieser Position aus um strategische Fragen und Kontakte zu Investoren und Banken kümmern, berichtet Format.

Auch wenn Benko einen Zusammenhang mit seiner rechtskräftigen Verurteilung abstreitet, dürfte er sich mit seinem Rückzug aus dem Schussfeld gebracht haben. Nicht zuletzt deshalb, weil die nach einer einjährigen Übergangsfrist auch in Österreich geltende EU-Regel vorschreibt, dass – salopp formuliert – alle, die Geld eintreiben, eine weiße Weste haben müssen. Benko wurde am 12. August vom Oberlandesgericht we­gen einer verbotenen Intervention beim damaligen kroatischen Premier Ivo Sanader zu zwölf Monaten bedingt verurteilt. Der Immobilieninvestor hat Berufung angekündigt. Das kann er mit einem au­ßerordentlichen Berufungsantrag beim Obersten Gerichtshof. In der Praxis hatten solche Anträge bisher nicht allzu große Erfolgschancen.

Stadlhuber ist kein Unbekannter: Er startete seine Karriere als Kabinettschef von Ex-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, wechselte dann in die Geschäftsführung der Bundesimmobiliengesellschaft (ressortiert zum Wirtschaftsministerium) und kam Anfang 2011 zur Signa, wo er für Immobilienentwicklungen zuständig war. Zuletzt kümmerte er sich um die Signa Prime, in der Benko seine Nobelimmobilien in der Wiener City bündelt.

Den Beiratsvorsitz bei Signa hatte bisher Exkanzler Alfred Gusenbauer inne. Der Beirat, der de facto der Aufsichtsrat der Gruppe ist, ist prominent besetzt: unter anderem mit dem griechischen Reeder George Economou, Ex-Bank-Austria-Chef Karl Samstag, Casino-Chef Karl Stoss, Wüs­tenrot-Chefin Susanne Riess und Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking. Letzterem wurde der gescheiterte Übernahmeversuch von VW durch Porsche zum Verhängnis. Im Dezember des Vorjahres erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen Wiedeking. Der Vorwurf: Aktienkursmanipulation. (cr, STANDARD, 24.8.2013)