Der Dreitürer Kia pro_cee’d überzeugt mit 128 Diesel-PS und einem feschen Innenraum, hakelt aber beim Schalten

Von Anfang an gab es vor allem ein Argument, um zu einem Kia zu greifen: den günstigen Preis. Dieses Versprechen hält auch der pro_cee'd. Er ist deutlich günstiger als der Klassenprimus Golf, aber auch als ein vergleichbarer Ford Focus.

Foto: der standard/gluschitsch

Die sieben Jahre Garantie, die wiegen natürlich auch schwer. Und dann ist der pro_cee'd jetzt auch noch richtig fesch. Zumindest von vorn, mit den grimmig dreinblickenden Scheinwerfern und der Tigernase, dem Kühlergrill.

Foto: kia

Hinten wirkt er mit dem schlankeren Aufbau nicht aus jedem Blickwinkel so sportlich wie von vorn. Vielleicht auch, weil er, abgesehen vom 204 PS starken GT, gar kein wilder Kraftprotz ist.

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Selbst der Innenraum ist richtig gut gelungen. Die Haptik der verbauten Materialien ist mittlerweile weit weg von dem, was man sich in einem Billigauto erwartet. Der koreanische Hintergrund, der hat Kia anfangs das Leben schwergemacht.

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Doch inzwischen sieht man deutlich, dass einige Modelle in Europa – in Rüsselsheim, um genau zu sein – für den europäischen Geschmack designt werden. So wurde aus der belächelten Marke ein echter Konkurrent – selbst in der Golfklasse.

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Sehr gelungen ist das Display, das die analogen Rundinstrumente wie Tachometer und Drehzahlmesser digitalisiert darstellt. Die Helligkeit des Bildschirms passt sich so gut an das Umgebungslicht an, dass es selbst dann noch perfekt ablesbar ist, wenn die Sonne ausnahmsweise einmal einen Weg direkt durch das Lenkrad auf die Armaturen findet.

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Durch jenes Lenkrad, auf dem mehr Knöpfe untergebracht sind, als ein normaler Mensch Finger auf den Händen hat. Bevor man es schafft, sich einen Überblick zu verschaffen, der ein intuitives Bedienen ermöglicht, gibt man auf.

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Intuition wird uns beim Testauto, einem 128 PS starken 1,6 Liter Turbodiesel, auch bei der Schaltung zum Verhängnis. Beim Anfahren schlupft mehrmals versehentlich der dritte statt des ersten Ganges rein.

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Sonst ist die enge Schaltkulisse fein und schnell zu schalten, aber um mit der Dritten loszufahren, fehlt dem Motor doch etwas die Kraft. Obwohl er sonst durch Durchzugsstärke überzeugt. Vor allem wenn man sich nicht ganz genau an die Schaltempfehlung hält.

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Denn demnach müsste man schalten, bevor der Turbo seinen Dienst richtig antritt. Aber selbst beim flotten Fahren säuft einen der 128 PS-Diesel-cee'd nicht arm. Er überzeugt mit ausreichend Platz, einem guten Fahrwerk und einer ehrlichen Lenkung.

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Nach der Fahrt bleibt der Genuss, noch einmal zurückzublicken, auf die Front des pro_cee'd. (Guido Gluschitsch, DER STANDARD, 23.8.2013)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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