Bei der LASEK/PRK-Behandlung wird zuerst die oberste Zellschicht der Hornhaut, das Epithel, abgelöst und entfernt. Anschließend trägt ein extrem feiner Laserstrahl eine dünne Schicht der zentralen Hornhaut ab und modelliert das vorhandene Hornhautgewebe neu.

Foto: Eyelaser.at

Bei der FEMTO-LASIK-Behandlung  erfolgt zuerst ein hochpräziser Hornhautschnitt (Flap Erzeugung). Die Sehfehlerkorrektur findet im Anschlus im inneren der Hornhaut mit dem Excimer-Laser statt.

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1987 führte Theo Seiler die weltweit erste Laseroperation am menschlichen Auge durch. Seither konnten neue Augenlaserverfahren entwickelt und verfeinert werden: PRK/LASEK, LASIK und FEMTO-LASIK sind heute Standard im Bereich der refraktiven Chirurgie und zählen zu den sichersten Eingriffen am Auge.

Was unterscheidet die Methoden?

Bei der PRK/LASEK erfolgt die Sehfehlerkorrektur auf der Hornhaut nach Entfernung der obersten Zellschicht (das sogenannte Epithel wird dabei je nach Methode abgelöst, verschoben o.ä.), während bei der LASIK/FEMTO-LASIK eine Hornhautlamelle geschnitten werden muss. Diese wird aufgeklappt, wodurch im Hornhautinneren die nötige Korrektur durchgeführt werden kann. Danach wird der sogenannte Lentikel wieder zugeklappt und glatt gestrichen. 

Der Unterschied zwischen der LASIK und der FEMTO-LASIK liegt in der Schnittart: Bei der LASIK wird der Schnitt mit einem Mikropräzisionsmesser gesetzt, bei der FEMTO-LASIK erfolgt der Schnitt mit einem hochpräzisen Femtosekundenlaser (die aktuell modernste Technologie in der refraktiven Chirurgie). Beide Augenlasermethoden (PRK/LASEK und LASIK/FEMTO-LASIK) sind die aktuell am meisten angewandten und sichersten Laserverfahren bei Fehlsichtigkeitskorrekturen, jedoch ist die Heilungsdauer bei der LASIK/FEMTO-LASIK-Methode wesentlich kürzer.

Risiken gering, aber nicht ausgeschlossen

Nichts desto trotz: So sicher Augenlasern heute auch ist, bei jedem Eingriff gibt es Risiken. Wichtig vor jeder Augenlaserbehandlung ist deshalb eine ausführliche Aufklärung des Patienten durch den behandelnden Arzt über sämtliche Risiken einer Augenlaseroperation.

Die bekannten Nebenwirkungen einer Laseroperation sind v.a. Blendung und Lichthöfe (Halos) bei Dämmerung und Nacht, Verschiebung (Dezentrierung) der Behandlungszone, trockenes Auge, Hornhautvorwölbung (Keratektasie) und Infektionen.

Optische Wahrnehmungsstörungen, wie Halos (das sind Wahrnehmungen von Lichthöfen) oder erhöhte Lichtempfindlichkeit, können auftreten da bei der Sehfehlerkorrektur nur der zentrale Hornhautbereich moduliert wird. Was bei Tageslicht völlig unproblematisch ist, kann vor allem in der Nacht, z.B. beim Autofahren, zum Verhängnis werden. Während die Pupille bei Helligkeit eng ist, und das Licht nur durch den behandelten Teil der Hornhaut in das Auge einfällt, weitet sie sich in der Dämmerung und bei Dunkelheit. So fällt das Licht auch durch die nicht behandelten Teile der Hornhaut ein, was zu mehr oder weniger starken optischen Wahrnehmungsstörungen führen kann.

In der Regel treten diese optischen Wahrnehmungsveränderungen jedoch nur bei der Korrektur von starken Sehfehlern auf. Die Bestimmung der Pupillengröße bei der Voruntersuchung kann bösen Überraschungen bereits vorbeugen. Außerdem wirken moderne Laserabtragungsprofile (Wellenfronttechnologie, insbesondere sogenannte asphärische Profile) diesen Phänomenen zusätzlich entgegen.

In einigen Fällen ist eine Verschiebung der Behandlungsfläche mit Bezug auf die Pupillenmitte beim Schleifen der Hornhaut mit dem Excimerlaser beschrieben. Diese Dezentrierung kann vermehrte Blendempfindlichkeit und die Wahrnehmung von Doppelkonturen hervorrufen.

Bei der LASIK-Behandlung kann ein Schnittfehler auftreten(z. B. zu kleine, unregelmäßig geschnittene oder vollständige abgelöste Hornhautlamelle). Bei modernen Mikrokeratomen liegt die Fehlerquote bei ca. 0,5 %. Diese Art von Komplikation konnte durch die Anwendung von Femtosekunden-Laser deutlich gesenkt werden.

Da bei der Augenlaser-Behandlung die kornealen Nervenfasern durchtrennt werden, kann dies zu trockenen Augen führen. Vermeiden lässt sich diese Nebenwirkung nicht. Sie ist vorübergehend und bedarf der Unterstützung von künstlichen Tränen.

Äußerst selten kann es durch eine zu starke Schwächung der Hornhaut zu deren Vorwölbung kommen (Keratektasie – Verlust der Biomechanik der Hornhaut), und damit zu einer deutlichen Sehverschlechterung. In besonderen Fällen erfordert die Behandlung der Keratektasie ein Hornhaut-Crosslinking (CXL) bzw. eine Hornhauttransplantation.

Zu den allgemeinen OP-Risiken gehört immer auch die Entzündung/Infektion der Hornhaut, die normalerweise aber präventiv bereits direkt nach dem Eingriff behandelt wird.

Beste Sehqualität gewährleisten

Aufgrund jahrelanger Erfahrungen, die mit ausführlichen Studien begleitet wurden, erstellte die Kommission für refraktive Chirurgie die sogenannten KRC Richtlinien. Diese beinhalten eine laufend aktualisierte Bewertung aller refraktiv-chirurgischer Verfahren, und berücksichtigen die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Maßnahmen zur Sicherung der Ergebnisqualität. Ärzte sind angehalten diese Richtlinien strengstens zu befolgen, um jedem Patienten ein Ergebnis vorherzusagen. Das setzt voraus, dass nicht nur die Vorteile einer Augenlaseroperation besprochen werden, sondern auch die unabdingbare Aufklärung über sämtliche potentielle Risiken und Komplikationen, sowie die Bestimmung der für den Patienten optimalen Behandlungsmethode (Ist der Patient für das gewünschte Verfahren geeignet?).

Vorsicht bei Augenlaser-Operationen im Ausland

Wer eine Operation im Ausland in Erwägung zieht, sollte sich vor der Entscheidung zu einer Augenlaseroperation selber genauestens informieren, da diese Empfehlungen nicht immer und überall befolgt werden.