Hat sich RAT einmal erfolgreich eingenistet, ist für den Angreifer auch der Zugriff auf die Webcam kein Problem mehr.

Foto: hakill / http://sxc.hu/photo/558746

Bild nicht mehr verfügbar.

Cassidy Wolf ist amtierende "Miss Teen USA".

 

Foto: APA

Aufmerksamkeit für Angriffe auf die eigene Privatsphäre mittels Hack-Attacken dürfte nun der jüngste Fall in den USA schaffen. Cassidy Wolf, amtierende "Miss Teen USA", ist Opfer eines solchen Angriffs geworden, schreibt Ars Technica.

"Sextortion"

Wie sie in der "Today Show" beschreibt, wurde ihre Webcam von einem Unbekannten angezapft. Dieser soll Screenshots angefertigt haben, auf der Wolf unter anderem nackt zu sehen sein soll. Das Ziel: Das junge Modell über anonyme E-Mails mit den Bildern zu erpressen – im Englischen spricht man auch von "Sextortion".

Genutzt wurde dafür offenbar ein RAT ("Remote Administration Tool"), welches unbemerkt auf ihrem Rechner installiert worden sei. Über dieses konnte der Angreifer aus der Ferne ihr System und damit auch die Kamera anzapfen und steuern. "Ich wusste nicht, dass jemand mich beobachtet", meint Wolf. "Das Licht an der Kamera ist nicht einmal angegangen."

Mächtige Malware

Schon zuvor schrieb Ars Technica über eine ganze Community aus RAT-Usern, die sich mit Gleichgesinnten über die bestmögliche Nutzung solcher Software austauschen und Bilder ihrer Opfer miteinander teilen. Die Kapazitäten des Tools sind enorm und damit auch die Verletzung der Privatsphäre. Der Nutzer erhält Administrator-Zugriff auf praktisch alle Daten und Programme, die sich am infizierten Computer befinden.

Bildungsauftrag

Cassidy Wolf will nun Sextortion und Webcam Hacking zum Thema machen. Dies, obwohl ihr Erpresser ihr mit Veröffentlichung der Bilder gedroht hat, sollte sie überhaupt mit dem Vorfall an die Öffentlichkeit gehen.

RAT soll mittlerweile selbst für Laien recht einfach handzuhaben sein. Die Entfernung von einem infizierten System hingegen gestaltet sich schwierig. Die Kalifornierin  hat zwar wieder einen "sauberen" Rechner, um auf Nummer Sicher zu gehen ist die Webcam ihres Laptops nun aber mit einem Sticker verdeckt.

Das FBI ermittelt in der Angelegenheit, es soll bereits einen Verdächtigen geben. (red, derStandard.at, 18.08.2013)