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Arnold Schwarzenegger wird nicht für das Gouverneursamt in Kalifornien kandidieren.

Foto: APA/EPA/EFE/Marcos Delgado
Washington - Der Austro-Amerikaner Arnold Schwarzenegger hat sich gegen eine Kandidatur bei den kalifornischen Gouverneurswahlen entschlossen, berichtet der US-Nachrichtensender CNN unter Berufung auf ungenannte "republikanische Quellen". Demnach habe ihn seine Familie zum Verzicht auf eine Bewerbung bewogen. Möglicherweise werde Schwarzenegger noch am Mittwoch, seinem 56. Geburtstag, eine offizielle Erklärung dazu abgeben. Bereits in den vergangenen Tagen hatten Medien berichtet, der Filmstar werde sich zurückziehen. Seine Ehefrau Maria Shriver sei gegen eine Kandidatur, hieß es unter Berufung auf anonyme Quellen. Diese Berichte waren jedoch vom politischen Berater Schwarzeneggers, George Gorton, immer wieder zurückgewiesen worden.

US-Medien spekulieren mit einer Unterstützung seines Parteifreundes Riordan

Der Filmstar Schwarzenegger, der als gemäßigter Republikaner gilt, könnte bei einem Verzicht auf eine eigene Kandidatur seinen Parteifreund Richard Riordan unterstützen, heißt es in US-Medien. Der ehemalige Bürgermeister von Los Angeles, Riordan, hatte in den vergangenen Tagen selber über eine Bewerbung nachgedacht. In einer Umfrage Mitte Juli war Riordan (73) für 21 Prozent der Kalifornier die erste Wahl, Schwarzenegger nur für 15 Prozent. Der Multimillionär könnte auch einen kurzen Wahlkampf bis zu den Gouverneurswahlen am 7. Oktober finanzieren und müsste nicht erst Wahlspenden sammeln.

Andere mögliche republikanische Kandidaten wie Bill Simon, der im vergangenen November dem amtierenden demokratischen Gouverneur Gray Davis unterlegen war, sowie Darrell Issa, der die Recall-Initiative mit eigenem Geld unterstützt hatte, gelten als "konservative Republikaner".

Kennedy-Nichte Maria Shriver angeblich ablehnend gegenüber Wechsel des Filmstars in die Politik

Schwarzenegger betonte, er werde die Entscheidung über eine mögliche Kandidatur bei den kalifornischen Gouverneurswahlen nicht alleine fällen: Der Austro-Amerikaner erklärte mehrfach, ohne das Einverständnis seiner Frau Maria Shriver werde er sich nicht bewerben. Auch in der seit Tagen unveränderten Stellungnahme seines politischen Beraters George Gorton auf der Schwarzenegger-Website wird betont: Arnold berät die Vor- und Nachteile einer Bewerbung um das höchste Amt im Bundesstaat mit seiner Familie.

Während Arnold in den letzten Monaten immer wieder mit politischen Anspielungen vorpreschte, hieß es von Freunden des Paares, Maria stünde einem Wechsel ihres Mannes in die Politik eher ablehnend gegenüber.

Maria Shriver und Arnold Schwarzenegger

Maria Shriver (47), Tochter von Eunice Kennedy Shriver und Sargent Shriver, ist Nichte des 1963 ermordeten demokratischen Präsidenten John F. Kennedy. Die in Chicago Geborene studierte an der angesehenen Georgetown Universität, einer Privatuniversität der Jesuiten in Washington DC. Zwei Monate nach Abschluss ihres Studiums traf sie Arnold Schwarzenegger, der damals noch mehr als Bodybuilder als für seine vereinzelten Filme bekannt war. Shriver begann eine Journalistenkarriere. Die Präsidenten-Nichte glaubte an die Zukunft des Bodybuilders aus der Steiermark, obwohl ihre Familie anfangs nicht mit einer längeren Beziehung gerechnet hatte.

1986, neun Jahre später, heirateten die beiden - Schwarzenegger war bereits durch Filme wie "Terminator" und "Conan der Barbar" bekannt, Shriver war Co-Anchor-Woman beim CBS Frühstücksfernsehen. Seitdem wurde Arnold Schwarzenegger zum Weltstar, Maria Shriver setzte ihre Karriere beim Sender NBC News fort. Das Paar hat vier Kinder, zwei Söhne und zwei Töchter zwischen fünf und 14 Jahren.

"Wir haben viel gemeinsam", erläuterte Schwarzenegger dem Magazin "Esquire" den Kitt, der die Verbindung bis heute zusammenhält: Beide seien sehr zielstrebig und hätten großen Familiensinn. Ihr Lebensstil an der Westside von Los Angeles sei überraschend locker, heißt es in der "Los Angeles Times": Manchmal werde die Familie in einem offenen Geländewagen gesehen, in dem die Kinder zur Schule gebracht werden.

Maria Shriver hat angeblich auch Einfluss auf die Besetzung von Filmrollen in Schwarzenegger-Filmen sowie auf die Auswahl seiner Mitarbeiter. Ihre eigene Karriere stellte sie zeitweise hintenan: In einer kurzen Biographie "Zehn Dinge, die ich gerne gewusst hätte bevor ich in die Welt hinaus ging" beschreibt sie, wie sie einmal ein Interview mit Kubas Staatschef Fidel Castro verschob, um in die USA zurückkehren und ihre älteste Tochter am ersten Kindergartentag zu begleiten. Wegen ihrer Familie gab sie eine Position bei NBC als Anchor-Woman auf. Möglicherweise macht sie dies nun geltend, um ihren Mann auf den Verzicht eines möglichen Karrieresprungs zu bewegen. (APA)