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Walter Hörmann gibt die Anweisungen im Fürstentum.

Foto: Reuters/Zolles
Vaduz - Walter Hörmann übernimmt interimistisch das Amt des Teamchefs der Fußball-Nationalmannschaft von Liechtenstein. Der frühere Austria-Trainer wird die Auswahl des Fürstentums in den Länderspielen im Herbst gegen San Marino, Türkei, England und die Slowakei betreuen und den neuen Job parallel zu seinem Trainer-Engagement beim FC Vaduz ausüben, der in dieser Saison in der zweitenhöchsten Schweizer Spielklasse im Einsatz ist.

Der 15-fache österreichische Teamspieler sprach von einer "ehrenvollen Aufgabe", die ihm bevorstünde. "Das ist für mich eine große Anerkennung des Landes, wenn man so eine Position bekommt, dafür muss ich dankbar sein", freute sich Hörmann. Für seinen neuen Job war unter anderem Rapid-Trainer Josef Hickersberger im Gespräch gewesen, der jedoch abwinkte. Von Februar 1997 bis April 1998 hatte bereits der frühere ÖFB-Teamchef Alfred Riedl Liechtensteins Nationalteam betreut.

Keine Sorgen wegen Doppelfunktion

Die Doppelfunktion neben dem Amt des Cheftrainer bei FC Vaduz macht Hörmann keine Sorgen. "Immerhin habe ich bei meinem Verein alleine schon sieben Teamspieler und kenne alle anderen. Außerdem versäume ich kein Bewerbs-Spiel von Vaduz. Mein Arbeitgeber hat sich über meine Ernennung zum Teamchef sehr gefreut", sagte Hörmann.

"In einem kleinen Land wie Liechtenstein ist es ohne Probleme möglich und könnte auch Synergie-Effekte bringen, gleichzeitig als Teamchef und Trainer des dominierenden Vereins zu arbeiten", meinte Hörmann. Deshalb könne er sich durchaus vorstellen, sein neues Amt länger als ursprünglich geplant auszuüben. "Da muss man aber zuerst abwarten, alle Seiten müssen sich das gründlich überlegen. Ich könnte damit aber sehr gut leben."

Tägliche Arbeit bevorzugt

Sollte sich eine permanente Doppelfunktion nicht als zielführend erweisen, würde der 41-Jährige die Arbeit beim Verein bevorzugen. "Nur Teamchef zu sein ist nichts für mich. Ich bin ein junger Trainer, der täglich arbeiten will."

Seine Entlassung als Austria-Trainer hat Hörmann mittlerweile abgehakt. "Eigentlich hätten Toni Pfeffer und ich bis Saisonende arbeiten sollen, wir mussten schon im Winter gehen. Ich bin Frank Stronach aber sogar dankbar dafür, dass er nicht Wort gehalten hat, denn ich fühle mich in Liechtenstein wohl und habe jetzt eine tolle Aufgabe bekommen", freute sich der Steirer.

Co-Trainer bei Hochhauser

Hörmann spielte in seiner aktiven Zeit für Sturm Graz, Austria Wien und Salzburg insgesamt 429 Mal in der höchsten österreichischen Spielklasse und war auch in der Schweiz beim FC St. Gallen unter Vertrag, ehe er im Mai 2000 seine Karriere bei Leoben beendete und als Co-Trainer unter Heinz Hochhauser bei der Austria begann.

Im August 2001 übernahm er zusammen mit Toni Pfeffer nach der Entlassung von Arie Haan das Ruder bei den "Veilchen". Die Ära des Trainer-Duos in Favoriten war jedoch bereits nach vier Monaten beendet. Seit März der Vorjahres ist Hörmann beim FC Vaduz engagiert. Sein letztes Spiel (Debüt 1984 beim 2:1 auf Zypern) im österreichischen Nationalteam bestritt Hörmann unter Ernst Happel im August 1992 beim 2:2 gegen die damalige CSFR in Preßburg.(APA)