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Österreich als "Brückenbauer für die Welt": "Das ist vorbei", sagt dazu Markenstratege Michael Brandtner.

APA-FOTO: BARBARA GINDL

Wien - Am Dienstag hat der Ministerrat das Konzept für "Nation Brand Austria" beschlossen. Österreich will sich als "Brückenbauer für die Welt" positionieren, erklären Wirtschaftsminister Mitterlehner und Vizekanzler Außenminister Spindelegger die Strategie dahinter. Das Konzept zum Nation-Branding-Prozess stammt wie berichtet von Simon Anholt.

Vergangenheit statt Zukunft

"Ich befürchte, dass diese Positionierung mehr unsere Vergangenheit als unsere Zukunft widerspiegelt. Wir waren das früher von der geografischen Lage und auch von den handelnden Personen her. Ich denke aber nicht, dass wir das in Zukunft sein werden und auch können. Das ist vorbei", sagt Markenstratege Michael Brandtner zum geplanten Leitmotiv.

Was hält er von den geplanten Projekten "AustriaCard", "Twinning Buildings" oder "AidSurance"? "Das sind sicher nette Aktionen, aber das ist zu wenig, um Österreich nachhaltig neu global zu positionieren. Das ist zu sehr nur Kommunikation. Hier fehlt aus meiner Warte die echte Substanz", kritisiert Brandtner.

Greifbares Produkt entwickeln

Er würde zuerst ein konkretes und greifbares Produkt für Österreich entwickeln, dass dann positiv auf die Gesamtmarke ausstrahlt. "Hier würde ich Silicon Valley als Vorbild nehmen. So hat aus meiner Warte Silicon Valley für die USA mehr gemacht als alle Imagekampagnen zusammen", sagt Brandtner. "Oder man könnte auch den Nachtslalom für Schladming nehmen. Im Kulturbereich haben wir das Neujahrskonzert. Im Wirtschaftsbereich sollte man so etwas entwickeln, etwa ein 'Green Valley', um im Bereich Umwelt und Recyclingtechnologie global eine führende Rolle einzunehmen. Das würde für Österreich mehr bringen als ein Nation Branding." (red, derStandard.at, 14.8.2013)