Berlin - Die Industrie in der Eurozone hat im Juni ihre Produktion spürbar erhöht. Das deutet auf ein Ende der Rezession im Währungsraum hin. Die Firmen stellten 0,7 Prozent mehr her als im Vormonat und 0,3 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie die Statistikbehörde Eurostat am Dienstag mitteilte. Impulse kamen von Gebrauchsgütern wie Autos und Computern, deren Produktion um 4,9 Prozent zum Mai zulegte. Auch die als Gradmesser für die künftige Konjunktur geltenden Investitionsgüter wie Maschinen und Anlagen legten um 2,5 Prozent zu.

Euphorie unangebracht

Zuletzt war die Wirtschaft im Euroraum sechs Quartale in Folge geschrumpft. Auch wenn die positiven Signale zunehmen, warnen viele Experten vor zu viel Euphorie. "Auf mehr als eine schwache Erholung können wir wohl nicht hoffen", sagte ING-Analyst Peter Vanden Houte.

Während die Industrieproduktion in Deutschland und Italien mit 2,5 Prozent beziehungsweise 0,3 Prozent zum Vormonat stieg, fiel sie in Spanien um 0,5 Prozent und in Frankreich gar um 1,5 Prozent.

Deutscher Optimismus

Vor allem in Deutschland geht es mit der Wirtschaft bergauf. Das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) freut sich über gute Werte seiner Konjunkturindikatoren, die sie durch eine Umfrage unter Anlegern und Analysten ermittelt.

Die deutsche Wirtschaft hat nach Einschätzung des Wirtschaftsministeriums deutlich Fahrt aufgenommen. Es schätzt, dass die am Mittwoch anstehenden Daten zum Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal ein Plus von 0,75 Prozent bringen werden. Zu Jahresbeginn sprang nur ein Miniwachstum von 0,1 Prozent heraus. (APA/Reuters, 13.8.2013)