Nach dem praktischen i3 gehen die Bayern nun das Thema Sport an. Heißt: Plug-In-Hybrid, Leichtbau, Elektronik-Aufmarsch, 362 PS Systemleistung

BMW erfüllt das Thema Strom im wahrsten Sinne des Wortes mit Leben. Kurz nach dem offiziellen Debüt des Elektro-Mobils i3 gibt's nun erste belastbare Informationen zur Hardcore-Version des Themas, konkret zum BMW i8. Während der praktisch veranlagte i3 eindeutig ein E-Gefährt gibt (wenngleich eines mit einem optionalen Range-Extender), setzt der i8 auf einen kompromisslosen Mix aus Elektroantrieb und klassischem Verbrennungsmotor. Ersterer ist die mit dem i3 eingeführte E-Maschine mit 131 PS, zweiterer ein 1,5-Liter-Dreizylinder-Turbo mit 231 PS. Ergibt eine Systemleistung von 362 PS und einen Sprung auf Tempo 100 in 4,5 Sekunden. Die Zeit der Ausreden ist also vorbei.

Foto: bmw

Der Elektromotor sitzt vorne und bedient die Vorderachse, der Benziner im Heck wirkt ergo auf die Hinterräder. Eine schlaue Elektronik mixt die Kraftquellen je nach Fahrsituation und Bedarf zu einem Allradantrieb zusammen. Schwerstarbeit für die Steuerungssoftware auch in Sachen Drehmomentverteilung: Während beim E-Motor das Torque-Maximum (250 Nm) sofort anliegt, kommen die 320 Nm des Turbos später zur Sache. Dessen Kraft wird von einer 6-Gang-Automatik (mit manuellem Modus) auseinander dividiert, Zugkraftunterbrechungen soll es dennoch nicht geben, da der E-Motor einspringt. BMW verspricht eine lineare Beschleunigung.

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Rein elektrisch gefahren werkt der i8 bis maximal 120 km/h, höchstens 35 Kilometer können im reinen E-Modus in Angriff genommen werden. Sind alle Systeme scharf, boostet sich der i8 bis Tempo 250, dann wird abgeregelt. Generell stehen für den 2+2-Sitzer zwei Fahrmodi zur Wahl, wird mit den Ressourcen sanft umgegangen, sind durchschnittlich 2,5 Liter Verbrauch möglich.

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Weitere Kennzahlen aus der an Zahlen so reichen E-Revolution: die Trennscheibe zwischen Fahrgast- und Heckmotor-Raum ist gerade einmal 0,7 Millimeter dünn, der Turbobenziner mit Direkteinspritzung hat eine Literleistung von 154 PS (!), die Gewichtsverteilung liegt bei 50:50. Eine Vollladung an der Steckdose ist in bis zu drei Stunden passiert, mit der BMW-Wallbox geht's eine Stunde flotter. Nachgerade banale Daten gibt es auch zu vermelden: 4,7 Meter Länge, 1,3 Meter Höhe. Gewicht: sehr gute 1450 Kilogramm.

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Abseits des Hightech-Aufwands ist der i8 übrigens auch ein Auto. Die scharfen Konturen der Concept-Vorboten - das verraten die camouflagierten Vorserien-Geräte auf den ersten Bildern - sind geglättet. Vor allem an der Front will das CFK-Gerät nun keine Irritationen mehr auslösen. Stattdessen wird die Vergangenheit zitiert, konkret der legendäre M1 der späten 1970er.

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Ganz in diesem Dienst steht nicht zuletzt die exaltierte Türöffnungs-Kinematik (Lambo Styled Doors statt Flügeltüren). Die ganze Wahrheit in Sachen i8 kommt bei der IAA in Frankfurt Anfang September ans Licht. Marktstart in Österreich: Anfang 2014. Preis: nicht unter 125.000 Euro. (Stefan Schlögl, derStandard.at, 7.8.2013)

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