Schuhe für die Kleinen zu klein? Es müssen nicht immer neue sein. Tauschen lautet die Devise.

Foto: Standard/Andy Urban

Normalerweise stehen Antipasto misto oder Spaghetti alle Melanzane auf der Wochenkarte des Dellago am Wiener Yppenplatz. Am 29. August bietet der Menüplan des Restaurants eine Novität: Babykleidung. Die soll an diesem Nachmittag getauscht und somit sinnvoll weiterverwendet werden. Wenn also Annas Hose zwackt und Lukas' T-Shirt zwickt, dann könnte das der richtige Zeitpunkt sein, um nicht nur Platz im Kleiderschrank zu schaffen, sondern zeitgleich auch nahezu kostenneutral neue Mode anzuschaffen. Für drei Euro Eintritt, die an ein Afrika-Projekt der Kindernothilfe fließen, kann so viel "Neues" mitgenommen werden, wie Altes beim Eingang abgegeben wurde.

Initiatorin Eva Dellago will mit ihrer Tauschparty für Null- bis Fünfjährige Praktisches mit Nachhaltigem verbinden. Schließlich stammt die Idee zur Kleidungstauscherei auch von einer Freundin, die für die Umweltschutzaktion Global 2000 arbeitet. Denn auch ein Babybody oder Mini-Pullover verbrauchen Energie und Ressourcen, die Dellago gerne schonen möchte. Sie ist mit diesem Anliegen nicht alleine: In Berlin, New York und London ist "Swapping" bereits seit längerem ein Trend unter jungen Familien, nicht erst seit dem Einsturz mehrerer Textilfabriken in Bangladesh.

Wenn sie selbst Gewand für den Nachwuchs sucht, näht Dellago dieses gerne. Wer handwerklich ähnlich kreativ sein möchte, kann das in einer Shopping-Pause tun: Vor der Tür wird einem Baugerüst mit Guerilla-Stricken zu Leibe gerückt, die Kleinen können sich in der Kinder-Kreativecke austoben. (riss, derStandard.at, 7.8.2013)