Der Mercedes, mit dem Moderator Hanno Settele die Spitzenpolitiker zu ihren Wahlkampfauftritten chauffieren wird, ist mit acht fixen Kameras ausgestattet.

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Diese Grafik zeigt die Sendezeiten der Duelle und Wahlarenen der Spitzenkandidaten aller Parteien.

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Wien - Es könnten die längsten Politikerinterviews in der Geschichte des ORF werden, vermuten Menschen in der Fernsehdirektion: Einen Tag lang kutschiert Hanno Settele Werner Faymann, Michael Spindelegger, Heinz-Christian Strache, Eva Glawischnig, Frank Stronach und Josef Bucher durch ihren Wahlkampf und befragt sie.

Das ORF-Publikum hat schon weit längere Politikergespräche zu sehen bekommen: 45 Minuten dauern die drei Sendungen in ORF 1 am 11., 18. und 25 September um 22.35 Uhr und zeigen jeweils zwei Kandidaten auf Wahlfahrt - getrennt voneinander befragt wie einst bei Herzblatt.

Gegeneinander treten die Spitzenkandidaten in ORF 2 an - in knapp 20 Konfrontationen und, geplant, drei sogenannten Elefantenrunden. Der größte Teil im ORF, aber auch in ATV und Puls 4, das auch Einzelgespräche plant. Die Übersicht der TV-Termine finden Sie auf derStandard.at/ORF.

Bisher wollten Werner Faymann (SPÖ) und Michael Spindelegger (ÖVP) die Sechs-Parteien-Runden schwänzen. Im ORF hat man die Erwartung noch nicht ganz aufgegeben, dass die Spitzenkandidaten auch von Rot und Schwarz selbst teilnehmen. Sie können grundsätzlich auch Vertreter schicken - Kandidaten wären da etwa Sozialminister Rudolf Hundstorfer für die SPÖ und Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz für die ÖVP.

Settele will für sein Wahlformat, gedacht auf ORF 1 für ein jüngeres Publikum, keine Sachthemen durchdeklinieren. Er klingt auch, als wolle er nicht allzu genau nachbohren: "Es muss niemand aussteigen, weil er eine Frage nicht beantworten will."

Der Mercedes S 280, Baujahr 1978, gehörte früher der russischen Botschaft. Hanno Settele und ORF-1-Infochefin Lisa Totzauer sehen in der Karosse das passende Gefährt. Acht Kameras und eine Klimaanlage wurden eingebaut. Die Kandidaten sitzen neben Settele, auf der Rückbank hat Platz, was sie wollen - ob "Schminktasche oder Pressesprecher". Nur der Wackeldackel auf der Hutablage ist fix. (red, APA, 7.8.2013)