Im Sommer, wenn Stöcke gegen Golfschläger eingetauscht werden, bittet derStandard.at Akteure aus der Eishockeyszene im Rahmen der Sommergespräche zu ausführlichen Interviews.

Teil 1, Sven Klimbacher (23.7.)

Teil 2, Nikolas Petrik (30.7.)

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VSV-GM Stefan Widitsch im Park des Dinzlschlosses, in welches das VSV-Management ob der Raumnot in der Stadthalle übersiedelte.

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Sein Büro teilt sich der 37-Jährige mit Ex-VSV-Goalie Gert Prohaska. Im Trio mit Giuseppe Mion leiten sie die Geschicke des Vereins.

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Von der Öffentlichkeit weitestgehend unbeachtet wurde der gebürtige Klagenfurter Stefan Widitsch im Sommer 2011 zum General Manager des Traditionsklubs Villach ernannt. Gemeinsam mit Ex-Torhüter Gert Prohaska und Langzeitobmann Giuseppe Mion führt er nun seit zwei Jahren das operative Geschäft des VSV, in dieser Zeit modernisierte das Trio die angestaubte Struktur des Klubs.

Im derStandard.at-Interview mit Hannes Biedermann gibt Widitsch Einblicke in die Organisation, die Entscheidungsmechanismen und das Budget des Vereins aus der Draustadt.

derStandard.at: Sie sind fast auf den Tag genau seit zwei Jahren Angestellter des VSV. Ein Traumjob?

Widitsch: Ich bin sehr stolz, für den Verein arbeiten zu dürfen. Ehrenamtlich habe ich das seit 1998 gemacht, nun bin ich im Management aktiv. Ich habe mich sozusagen von ganz unten mit der Übernahme immer neuer Aufgaben nach oben gearbeitet. Von einem Helfer zu einem Entscheidungsträger zu werden, ist natürlich wunderbar, davon träumt man.

derStandard.at: Welche wäre die zutreffendste Beschreibung Ihrer Position im Verein? General Manager?

Widitsch: Das kommt hin, ja. Es ist allerdings so, dass ich mir die organisatorischen Agenden mit Giuseppe Mion und Gert Prohaska teile. Jeder von uns hat Bereiche, auf die er spezialisiert ist, wir ergänzen uns gut und treffen viele Entscheidungen als Trio.

derStandard.at: Wie sehen Ihre Aufgabengebiete im Klub aus?

Widitsch: Zu Beginn meiner Tätigkeit stand eine sehr umfassende, organisatorische Neuausrichtung des Vereins. Von der wirtschaftlichen Potenz her ist der VSV mit einem mittelständischen Unternehmen zu vergleichen, die Arbeit im Klub wird aber vielfach von Ehrenamtlichen und nicht von Angestellten erledigt. Unter diesem Gesichtspunkt kommt der Organisationsstruktur große Bedeutung zu. Im Alltagsgeschäft stehen die Sponsorenbetreuung, die Akquirierung neuer Sponsoren und vor allem die Budgeterstellung im Zentrum meiner Tätigkeit, außerdem verhandle ich auch alle Spielerverträge.

derStandard.at: Österreichische Profiklubs im Eishockey sind in der Regel nicht sehr transparent, was Vereinsstrukturen und interne Abläufe betrifft. Wie ist der Villacher SV gegliedert?

Widitsch: Die Führung des Vereins liegt beim Vorstand, dessen Mitglieder ehrenamtlich tätig sind. Operativ geleitet wird der VSV vom Management, hier haben wir dreieinhalb Vollzeitstellen besetzt. Mittels einer Lizenzvereinbarung in ein externes Unternehmen ausgegliedert ist lediglich der Bereich Merchandising, alles andere passiert im Verein selbst.

derStandard.at: Ebenso verschlossen zeigt man sich hierzulande in der Regel in wirtschaftlichen Belangen, Stichwort Budget. Geben Sie uns einen Einblick in die Zahlen des VSV?

Widitsch: Aktuell bewegen wir uns bei einem Jahresbudget von zweieinhalb bis drei Millionen Euro. Knapp 50 Prozent davon lukrieren wir im Bereich Sponsoring, was einem im EBEL-Vergleich sehr hohen Wert entspricht. Circa 35 Prozent des Budgets stammen aus unseren Einnahmen im Kartenverkauf, rund 15 Prozent erwirtschaften wir in anderen Feldern wie dem Merchandising.

derStandard.at: Man könnte das jetzt auch so formulieren, dass Villach stärker von Sponsoren abhängig ist als andere Klubs.

Widitsch: Aktuell kooperieren wir mit rund 80 Unternehmen, der Großteil davon sind langjährige Partner, mit denen wir sehr vertrauensvolle Beziehungen pflegen. Es geht darum, individuell auf die Bedürfnisse unserer Sponsoren einzugehen, die Rahmenbedingungen sind aber in einem von uns erstellten Leistungskatalog festgesetzt. Ein durchschnittliches Sponsoringpaket bringt uns zwischen 30 und 50.000 Euro.

derStandard.at: Ein Hauptsponsor fehlt dem Verein aber seit 2012.

Widitsch: Ich denke, dass die Bedeutung eines Hauptsponsors für einen Verein unserer Größenordnung überschätzt wird. Wir sprechen hier von einem jährlichen Betrag knapp unter einer halben Million Euro, das lässt sich in Kärnten kaum realisieren. Natürlich wäre es toll, einen Hauptsponsor zu haben, wir sehen aber, dass es auch ohne geht und wir diese Lücke kompensieren können. Eine Vielzahl kleinerer Sponsoren bedeutet zwar für uns im Management erheblich mehr Arbeit, dafür ist aber auch das Risiko deutlich geringer, durch das Abspringen eines Partners in eine existenzielle Krise zu schlittern.

derStandard.at: Mit Ticketing-Einnahmen von rund einer Million Euro pro Jahr fungiert sozusagen das Publikum als Hauptsponsor. Rund drei Viertel der Kapazität der Villacher Stadthalle sind mit Jahreskarten belegt, die aber, das liegt in der Natur der Sache, geringere Erträge abwerfen als ein Einzelkartenverkauf in ähnlichen Dimensionen. Provokant gefragt: Hätten Sie gerne weniger Abonnenten?

Widitsch: Ich sehe das anders: Das Publikum sind unsere Kunden, die unser Produkt kaufen, Sponsoren sind Sponsoren. Aber zur Frage: Nein, eine hohe Zahl verkaufter Dauerkarten erhöht die Planungssicherheit. Wünschen würde ich mir eher eine Steigerung unserer Sitzplatzkapazität. Die Zielgruppe, um die wir uns auch im Eigeninteresse der Nachhaltigkeit besonders bemühen, sind die Familien, für sie brauchen wir aber mehr Sitzplätze. Untersuchungen unserer Publikumsstruktur haben ergeben, dass wir bei Heimspielen einen Frauenanteil von 42 Prozent aufweisen, das ist ein enormer Wert, den wir weiter ausbauen oder zumindest halten möchten.

derStandard.at: Rechtlich betrachtet ist der VSV ein ideeller Verein und unterliegt somit dem Vereinsgesetz. Dieses sieht vor, dass ein Verein nicht auf Gewinn hin ausgerichtet sein darf. Wie sehr beschränkt dieser Umstand die Klubtätigkeit?

Widitsch: Unsere Handlungsspielräume sind durch das Gesetz nicht beschnitten. Wir können zwar keine großen Rücklagen bilden, grundsätzlich gilt aber, dass wir das Geld, das wir verdienen, umgehend in den Klub und seine Abläufe reinvestieren. Als Verein besitzen oder führen wir auch kein Subunternehmen.

derStandard.at: Kommen wir zur Ausgabenseite des Budgets.

Widitsch: Durch die schlanke Organisationsstruktur können wir unsere Personalkosten sehr gering halten, sie liegen nur bei drei bis vier Prozent. Der Großteil des Budgets wird in die Kampfmannschaft investiert, insgesamt macht das rund zwei Viertel aus. Ein Viertel fließt in den Nachwuchs, mit dem letzten Viertel decken wir den Rest ab, wobei hier Equipment und Reisekosten die größten Posten darstellen.

derStandard.at: Es ist noch keine fünf Jahre her, da hatte ein Spielervertrag beim VSV auf einem A4-Blatt Platz. Wie sieht eine Kooperationsvereinbarung mit einem Crack heute aus?

Widitsch: Ich regle geschäftliche Angelegenheiten gerne sehr detailliert, das verhindert, dass Missverständnisse und Unklarheiten erwachsen. Heute umfasst ein Spielervertrag 13 bis 14 Seiten, auf denen auch Regeln zum Verhalten und der Kleidung in der Öffentlichkeit oder zum Umgang mit Ausrüstungsgegenständen festgeschrieben sind.

derStandard.at: Ich nehme an, Spielerverträge werden bei Ihrem Verein wie bei der Mehrzahl der Klubs in der EBEL auf acht Monate abgeschlossen. Wie gestalten sich die Kontrakte inhaltlich, beispielsweise in Bezug auf das Verhältnis zwischen Fixum und Prämien?

Widitsch: Wir nehmen unsere Spieler immer für die Dauer der Saison unter Vertrag, also kalenderjahrübergreifend für acht Monate, ja. Unsere Grundidee ist jene, dass wir die variablen Gehaltselemente möglichst gering halten möchten. Wir operieren mit angemessenen Grundgehältern und verstehen kleine Prämien eher als Anerkennung. Individuelle Prämien sind in einem Mannschaftssport tendenziell kontraproduktiv, nur als Team kann man Erfolg haben, daher setzen die Boni auf kollektiver Ebene an, beispielsweise beim Erreichen des Halbfinales.

derStandard.at: In den ersten beiden Teilen der "Sommergespräche" hatten wir zwei ehemalige VSV-Spieler zu Gast, die der Punkte- und Kaderregel gegenüber sehr kritisch eingestellt sind. Welche Meinung zu diesem Regulierungsinstrument für den Transfermarkt vertreten Sie als Klubmanager?

Widitsch: Grundsätzlich glaube ich, dass die Punktewerte der einzelnen Spieler veröffentlicht werden sollten, es gibt keinen Grund, hier nicht transparent zu sein. In der Diskussion stört mich aber vor allem das immer wieder vorgebrachte Argument der Benachteiligung von österreichischen Spielern. Eine solche gibt es nicht, ein Einheimischer kann nie mehr Punkte haben als ein Legionär.

derStandard.at: Die jährlichen Schritte der Verwässerung und Aufweichung haben die Punkte- und Kaderregel seit ihrer Einführung im Jahr 2007 sehr stark in ihrer Regulierungs- und Steuerungsfunktion beschnitten.

Widitsch: Dafür sind die Vereine verantwortlich, unser aller Verhalten hat uns in die aktuelle Situation gebracht. In der Vergangenheit haben wir nicht genügend Eigenbauspieler produziert, dadurch wurde der nationale Markt zunehmend ausgedünnt. Das wiederum bedingte einen Anstieg bei den Gehaltsforderungen österreichischer Spieler.

derStandard.at: Nationale Spieler verdienen beziehungsweise fordern also zu hohe Gehälter?

Widitsch: Wenn ein höherklassiger Legionär gleich viel kostet wie ein Einheimischer, entscheidet man sich als Klub mit wirtschaftlichem Verantwortungsgefühl für den Import. Bei Gehaltsforderungen auf ähnlichem Level wird sich wohl jeder Verein in der Liga für den österreichischen Spieler entscheiden, sofern er sportlich mindestens gleich gut qualifiziert ist. Das alleine ist ausschlaggebend, nicht der Punktewert eines Cracks.

derStandard.at: Wie läuft ein Spielertransfer beim VSV idealtypischer Weise ab?

Widitsch: Im Zuge von Analysen und Vorerhebungen stoßen wir auf Spieler, die interessante Ergänzungen für das Spielsystem unseres Trainers sein könnten. Wenn möglich, beobachten wir diese über die gesamte Saison. Sportliche Leitung und Management sitzen dann an einem Tisch, vor uns liegen die Lebensläufe möglicher Kandidaten, über die wir diskutieren, die wir ranken. Am Ende gibt es nie einen, sondern immer zwei oder drei Wunschkandidaten, damit wir mit einer gewissen Flexibilität in Verhandlungen eintreten können.

derStandard.at: Sie zeichneten in den beiden vergangenen Jahren auch für ein Rebranding der Marke Villacher SV verantwortlich. Der Klub, der sich über Dekaden selbst zu genügen schien, kommt nun mit dem Slogan "Wir greifen an!" daher.

Widitsch: Vereinfacht gesagt: Das Produkt war da, die Verpackung nicht. Das ist wie mit dem iPhone: Das Gerät ist nur die halbe Miete, den Rest macht das Look & Feel aus. Diesbezüglich hatten wir großen Aufholbedarf, gemeinsam mit einer PR-Agentur haben wir fast ein Jahr lang an der Kampagne gearbeitet. Nach einer sportlich sehr dürftigen Saison 2011/12 und den Umstrukturierungen im Klub hat der Slogan "Wir greifen an!" sehr gut gepasst.

derStandard.at: Früher waren Sie Fan des VSV, heute sind Sie dessen Manager. Wie würden Sie das Image des Vereins beschreiben?

Widitsch: Wir werden nie das reiche White-Collar-Team sein, sondern immer eher der Robin Hood, der versucht, den Großen ein Bein zu stellen. Bei den Bestellungen in unserem Online-Fanshop haben wir festgestellt, dass viele unserer Kunden weit weg von Eishockey-Standorten leben. Steht man ohne lokales Team da, scheint man als Eishockeyfan in Österreich häufig mit dem VSV zu sympathisieren. Das ist ein wenig wie bei Sankt Pauli im Fußball.

derStandard.at: Sankt Pauli und Robin Hood. Mich erinnert diese Rhetorik eher an den krampfhaften Versuch, anders und alternativ zu sein, sich immer als Underdog zu präsentieren.

Widitsch: Wir haben nicht die finanziellen Mittel anderer Klubs, zudem geht es in Villach einfach sehr familiär zu. Unter den Mitarbeitern ebenso wie mit den Spielern oder den Fans. Natürlich ist auch der VSV bis zu einem gewissen Grad kommerzialisiert, aber wollen wir Gehälter pünktlich überweisen, müssen wir auch Geld verdienen.

derStandard.at: Wie schwer war es, einem alt eingesessenen und in seinen Strukturen unzeitgemäßen Klub sowohl nach innen als auch nach außen einen neuen Anstrich zu verpassen?

Widitsch: Für die Außenwirkung wäre es fatal gewesen, mit dem Slogan "Wir greifen an!" zu starten und parallel am Tabellenende herumzudümpeln. Zum Glück stellte sich von Beginn der Vorsaison an der sportliche Erfolg ein. Die Neuausrichtung des Vereins nach innen verlief weitestgehend friktionsfrei: Um ehrlich zu sein, gab es in den letzten Jahren eine Art Innovationsvakuum und wenig Fortschritt. Erneuerung und Veränderung waren überfällig und wohl auch herbeigesehnt, daher haben auch alle sofort mitgezogen.

derStandard.at: Ihre Heimstätte, die Villacher Stadthalle, feiert im kommenden Jahr ihr 45-Jahr-Jubiläum. Wie stark behindert die nicht mehr ganz zeitgemäße Infrastruktur die Weiterentwicklung des Vereins?

Widitsch: Die Stadt Villach als Eigentürmer und die Stadthallenverwaltung bemühen sich sehr stark um Verbesserungen, allen Beteiligten ist klar, dass wir infrastrukturelle Veränderungen brauchen. Unsere Hauptanliegen sind eine Erweiterung der Sitzplatzkapazität und die Errichtung zeitgemäßer VIP-Räumlichkeiten, die aktuellen Bedingungen erschweren unsere Bemühungen, große Sponsoren zu halten oder neue zu gewinnen.

derStandard.at: Der Bürgermeister stellte bereits die Errichtung einer zweiten Eisfläche und den Umbau der Stadthalle in Aussicht.

Widitsch: Darüber sind wir sehr froh, Bürgermeister Manzenreiter bemüht sich intensiv darum, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren maßgebliche Schritte gesetzt werden können. Wir sind optimistisch, dass dies auch gelingt.

derStandard.at: Welche Größenordnung schwebt Ihnen für eine um- und ausgebaute Stadthalle vor?

Widitsch: Unser Wunsch wäre es, die Kapazität nicht massiv zu erhöhen. Einerseits, weil wir unser Potenzial kennen, andererseits, weil eine gewisse Begehrlichkeit nach Tickets, zum Beispiel für die Lokalduelle mit dem KAC, gewahrt bleiben soll.

derStandard.at: Eine zweite Eisfläche wird auch die Hallenverfügbarkeit verbessern, speziell der Nachwuchs wird vom erweiterten Eisangebot profitieren. Für einen Klub mit beschränkten Ressourcen, der sich in Teilen selbst mit neuen Spielern versorgen muss, ist das besonders wichtig.

Widitsch: Das ist unsere Philosophie, allerdings ist die Situation heute so, dass einheimische Spieler nicht mehr zwingend billiger sind als Imports. Aktuell brauchen wir also eine recht hohe Anzahl an Legionären im Team, die das Spiel unserer Jungen mittragen. Im Hintergrund bauen wir in unserem Unterbau jene Nachwuchsakteure auf, die diese Rollen zukünftig übernehmen sollen.

derStandard.at: Betrachtet man die letzten Jahre, fällt auf, dass der VSV sehr starke Nachwuchstorhüter herausbringt, das Output bei den jungen Feldspielern von gehobener Qualität aber deutlich geringer ist. Wo liegen die Gründe dafür?

Widitsch: Diese Sichtweise ist in groben Zügen richtig, bei den Skatern besteht Verbesserungsbedarf. Die von Markus Kerschbaumer ausgebildeten Goalies könnte man teilweise sofort auf EBEL-Eis einsetzen, bei den Feldspielern ist das nicht der Fall. Zu Beginn der letzten Saison hat Trainer Hannu Järvenpää beispielsweise kaum Nachwuchsspieler gebracht, da er der Meinung war, sie wären dafür noch nicht bereit.

derStandard.at: Liegt der Unterschied darin, dass mit den Torhütern mehr auf individueller Ebene gearbeitet werden kann, man mehr auf sie und ihre individuelle Situation eingeht?

Widitsch: Das ist der zentrale Unterschied, in diese Richtung müssen wir auch bei den Skatern gehen. Co-Trainer Marc Brown hält bereits mehr und mehr Trainingseinheiten mit Kleingruppen ab. Unsere Coaches im Juniorenbereich leisten sehr gute Arbeit, sie erfüllen ihren Job mit Hingabe und wollen immer besser werden.

derStandard.at: Bei den Nachwuchstrainern setzt der Verein vornehmlich auf ehemalige Spieler. Besteht da nicht die Gefahr, dass diese lediglich Erfahrungen aus ihrer aktiven Zeit reproduzieren und weitergeben?

Widitsch: Ich bin sehr stolz darauf, dass wir so viele Ex-Spieler in die Arbeit im Verein einbinden können. Die angesprochen Gefahr ist zu einem gewissen Grad gegeben, wir gehen aber in die Richtung, dass wir unseren Coaches vermehrt Zusatzaus- und Weiterbildungen finanzieren. Man muss aber auch sagen, dass die Trainerausbildung in Österreich bis vor wenigen Jahren auf sehr dürftigem Niveau betrieben wurde. Unterm Strich können wir mit unserem Output recht zufrieden sein, wie in jedem anderen Bereich wollen wir uns aber auch im Nachwuchs weiter verbessern.

derStandard.at: 2012 präsentierte der VSV einen sogenannten Fünf-Jahres-Plan. Zum Abschluss unseres Gesprächs die Frage: Wie sieht dieser Plan aus, welche Meilensteine beinhaltet er?

Widitsch: Dieses Papier ist in mehrere Teilbereiche gegliedert, die unser Spektrum der Vereinstätigkeit abdecken. In jedem Feld gibt es einen eigenen Entwicklungspfad mit entsprechenden Etappenzielen. Über dem Ganzen steht jedoch der unbedingte Wunsch, dass binnen dieser nun noch vier Jahre der EBEL-Meister wieder aus Villach kommt. (Hannes Biedermann; derStandard.at; 6.August 2013)