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Langfristig veranlagtes Geld für den ebenso langfristig orientierten Wohnbau: Nicht wenige sähren darin eine echt Win-Win-Situation.

Die heimischen Pensions- und Vorsorgekassen könnten sich vorstellen, in den nächsten ein bis zwei Jahren bis zu 1,5 Milliarden Euro in den sozialen Wohnbau zu investieren. Der Obmann des Pensionskassen-Fachverbandes, Andreas Zakostelsky, nannte am Montag dafür als Bedingung allerdings eine Rendite-Untergrenze von 3,5 bis 4 Prozent.

Gesetzesänderung nötig

Für ein stärkeres Engagement der Kassen in diesem Sektor - über Wohnbauanleihen, aber auch Direktinvestments - müsste jedenfalls zuerst im Pensionskassengesetz (PKG) die Emittentengrenze von 5 auf 10 Prozent erhöht werden, so Zakostelsky, sodass die Veranlagungs- und Risikogemeinschaften (VRG) mehr Geld als bisher in einzelne Investments stecken könnten. Bis dato ist die Politik aber nicht aktiv geworden, und es gebe "keine Anzeichen, dass sich in den nächsten Wochen etwas tut", so Zakostelsky.

Der Fachverbands-Obmann ist selbst Vorstandschef der zu Raiffeisen zählenden Valida Vorsorge Management, zu der u.a. die Valida Holding AG und die Valida-Plus-Vorsorgekasse gehören. Modellrechnungen des Verbands hätten ergeben, dass die Pensionskassen mit 10 Mio. Euro als Investitionsanreiz aus der Wohnbauförderung rund 1 Mrd. Euro investieren würden.

Kein Thema für Politik

Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) hatte im März betont, den Pensionskassen sollte erlaubt werden, bis zu zehn Prozent ihres veranlagten Kapitals in den gemeinnützigen Wohnbau zu stecken. Die von der Regierung dann im Frühjahr eingesetzte Arbeitsgruppe zum Thema Wohnen sollte in der Untergruppe "Finanzierung" ebenfalls über Veranlagungsmöglichkeiten für Pensionskassen im Wohnbau diskutieren - bekanntlich mit höchst überschaubaren Ergebnissen.

Von den gemeinnützigen Bauvereinigungen wird ohnehin seit mehreren Jahren gefordert, dass in Pensionskassen  angelegtes Geld vermehrt in den Wohnbau fließen sollte, weil es in beiden Bereichen um langfristig orientierte Veranlagungen geht. (APA/mapu, derStandard.at, 5.8.2013)