Die
Arbeiterkammer
(AK) hat sich die Auswirkungen
moderner Telekom und IT-Technologien auf die Arbeitswelt der Menschen
angesehen und ist zu einem ernüchternden Ergebnis gekommen: "In der
Regel werden neue technologische Möglichkeiten nicht dazu genutzt, um
die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Im Gegenteil, in weiten
Bereichen der Wirtschaft bringen die neuen Kommunikationsformen
weniger Autonomie für die Beschäftigten. Von einer befreienden
Wirkung der Technologie kann also keine Rede sein", so die AK.
Schutz für atypisch Beschäftigte gefordert
Die Arbeiterkammer fordert daher "mehr sozialen Schutz für
atypisch Beschäftigte" und will den Arbeitnehmer-Begriff neu
definieren: Die Bezeichnung solle sich künftig nur mehr an der
"wirtschaftlichen Abhängigkeit" orientieren, wodurch sich ein
Großteil der freien Dienstnehmer und neuen Selbstständigen "in einem
echten Arbeitsverhältnis" befinden würde. Ziel der AK ist die
"Entwicklung nachhaltiger Arbeitssysteme".
"Neue
Beschäftigungsformen mit fehlender sozialer Absicherung"
Nichts habe die Arbeit so sehr verändert wie die neuen
Informations- und Kommunikationstechniken. Ganze Berufsbilder seien
verschwunden, neue entstanden. Die Folge seien "neue
Beschäftigungsformen mit fehlender sozialer Absicherung". Denn die
Informationstechnologie wird laut Studie meist zur Kontrolle und
Rationalisierung eingesetzt, aber nicht um "die Arbeitsbedingungen
für die ArbeitnehmerInnen zu verbessern".
Missachtung ihrer Qualifikation
Für Beschäftigte am unteren Ende der Hierarchie "kann das zur
Abwertung, zur Missachtung ihrer Qualifikation und in der Folge zu
psychischen Belastungen führen". Der oft als Zukunftsbereich
bezeichnete Sektor "Telearbeit" kann den AK-Angaben zu folge als
"großteils gescheitert" betrachtet werden. Telearbeit habe nur in
einem geringen Ausmaß zu einer Verbesserung von Vereinbarkeit von
Beruf und Familie geführt. Durch den IT-Einsatz werden nach
AK-Schätzung "die einzelnen ArbeitnehmerInnen leichter austauschbar",
Belegschaften würden in kleinere Kern- und größere Randbelegschaften
aufgeteilt.