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Manche Antworten

sind den Autobauern dazu eingefallen, eine seriöse von Nissan kommt nun dazu. Da sitzt du also, angesichts der 350Z-Präsentation bei Nürnberg (German Autobahn!), hinter dem Lenkrad, das zentrale Z vor dir weckt zunächst Assoziationen zum Opel-Blitz, dann aber eher zur Rache des Zorro, hat man den Motor erst mal angeworfen.

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Nach eher dilettantischen 90er-Jahren

meldet sich Nissan mit diesem Rassesportler in der Szene zurück, der den Vergleich mit der meist deutschen Konkurrenz nicht zu scheuen braucht. Denn der 350Z ist eine feine Geschichte.

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Apropos Geschichte:

Wenn man schon Tradition hat, sollte man sie pflegen. Unerklärlich, warum Nissan bei der mittlerweile fünften Z-Generation den legendären Schöpfer mit keinem Wort erwähnt. 1969 erschien der Datsun 240Z auf der Bildfläche, der erste Sportwagen aus Japan nach westlichem Geschmack. Ein genialer stilistischer Wurf, designt von jenem Albrecht Graf Goertz, der vierzehn Jahre zuvor schon den BMW 507 gestaltet hatte.

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Das Goertz-Coupé

entpuppte sich als Exportschlager, das Z-Car wurde zum meistverkauften Sportwagen der Welt. Der deutsche Graf, Schüler von Raymond Loewy (u.a. Erfinder der Coca-Cola-Flasche), hatte den jungen Autobauern aus Fernost, bis dahin für wenig aufregende Biederkost bekannt, einen klassischen GT mit langer Motorhaube und Stummelheck gezeichnet.

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Und sehen Sie,

hier kommt der neue, der 350Z ins Spiel - und die Tradition. Der Wagen greift - dezent, aber doch - auf die geschilderte Formen- und Proportionensprache des 240Z zurück. Lange, nach vorn abfallende Motorhaube, elegantes Stummel-Schrägheck, geduckte, kurze Fahrgastzelle: Graf Goertz, zeitgenössisch zitiert, interpretiert.

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Z-Tradition

hat auch das Thema 6-Zylinder. Der im 240 leistete seinerzeit 130 PS, der aktuelle Alu-V6 holt 280 Pferde aus 3,5 l Hubraum. Dank dem enormen Drehmoment von 363 Nm ergeben sich imposante Fahrleistungen.

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Fahrverhalten:

neutral, Handling: agil, stabil selbst bei hoher Geschwindigkeit ("German Autobahn!", betonen die Japaner ein ums andere Mal), Schaltung: sechs Gänge, knackig, von Hand selbstverständlich, Bremsen: Brembo, und das ganze Auto ist fokussiert auf den Fahrer.

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Der Null-auf-100-Sprint passiert also

- trotz nicht eben schlanker 1525 kg - in 5,9 Sekunden, bei 250 km/h ist elektronisch Schluss. Insgesamt verschmelzen bei diesem zweisitzigen Donnerkeil Optik, Akustik, Motorik und Fahrdynamik zu einem harmonischen Ganzen. Mit Ausnahme des Mazda RX8 (völlig anderes Konzept, Viersitzer) ist der 350Z somit der einzige Japaner, der in diesem Sportwagensegment mitmischt.

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Österreich-Start:

1. Oktober. Die Basisversion kostet 40.200 €, die mit Premium-Pack (z. B. Bose-240-Watt-Anlage) 43.000 gradaus. Zum Vergleich: Chrysler Crossfire: ab 2/2004, ca. 44.500 €, 218 PS. Audi TT 3,2 quattro: ab 49.920 €, 250 PS. Porsche Boxster: ab 51.015 €, 228 PS. Überlebt hat also auch in fünfter Generation die Vision vom kleinen, schönen Sportcoupé, das kein Eckhaus kostet, aber viel bietet. So gefällt uns Retro. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 25.7.2003)

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