Montreal - Die Welthandelsorganisation WTO hat die
Europäische Union und die USA zu einem Abbau ihrer Agrarsubventionen
aufgerufen. Dies sei ein "Schlüsselthema" der laufenden
Verhandlungen, sagte WTO-Generaldirektor Supachai Panitchpakdi am
Montag (Ortszeit) bei einem informellen WTO-Treffen im kanadischen
Montreal. Dort wollen Handelsminister aus 25 Ländern den WTO-Gipfel
im mexikanischen Cancún im September vorbereiten.
EU-Agrarkommissar Franz Fischler unterstrich, Europa habe in
Sachen Subventionsabbau bereits einen großen Schritt gemacht. Er
verwies dabei auf den Ende Juni ausgehandelten Agrarkompromiss, mit
dem die EU unter anderem die Überproduktion drosseln will. Nun seien
die USA am Zug, betonte der Kommissar.
Entwicklungshilfe
Die rund 140 Mitgliedsstaaten der Welthandelsorganisation hatten
sich 2001 im katarischen Doha darauf verständigt, die Subventionen
abzubauen. Dies soll vor allem den Entwicklungsländern zugute kommen,
deren landwirtschaftliche Produkte auf den Weltmärkten nicht gegen
die Konkurrenz der hoch subventionierten europäischen Güter bestehen
können.
Überschattet wurde das Treffen in Montreal von Zusammenstößen
zwischen Polizei und Globalisierungskritikern. Nach Polizeiangaben
wurden rund einhundert Demonstranten vorübergehend festgenommen. Bei
den Protesten waren zuvor Schaufensterscheiben zu Bruch gegangen. (APA)