Doch Maria Vogt ist auch Gemeinderätin der Grün-nahen Wolkersdorfer Umweltinitiative (Wui) - und als solche bestens mit Fristenläufen in öffentlichen Verfahren vertraut. Also steht ihr Name unter 200 auf jener Liste, mit der sich die neu gegründete Bürgerinitiative "Rosa Igel" am Dienstag in die laufende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) des ersten A5-Abschnitts zwischen Eibesbrunn und Schrick einmischt. Und somit Parteienstellung erhält.
Zum letztmöglichen Zeitpunkt: Die offizielle Auflagefrist des Projektteilstücks endet zu diesem Termin. Die 59,9 Kilometer lange, 370 Millionen Euro teure Gesamtstraße soll im Jahr 2009 fertig sein. Und dann zwischen 30.000 (Schätzung der Erbauerin Asfinag) und 80.000 Fahrzeuge (Schätzung der strategischen Umweltverträglichkeitsprüfung für den Nordosten Wiens, SUPerNOW) täglich aufzunehmen.
Missbehagen bündeln
"Es ist widersinnig", sagt Vogt: Während im alpinen Westen immer ungehinderter die Transitlawine rolle, würden im Weinviertel kritiklos die Voraussetzungen für eine "Autobahnzone Ost" geschaffen. Im "Rosa Igel" solle "das Missbehagen" vieler Weinviertler mit der - laut Niederösterreichs Landesverkehrsreferenten Friedrich Zibuschka - "wichtigsten hochwertigen Straße von Wien in die nördliche EU-Erweiterungsregion" politisch gebündelt werden.
Dazu gehört - laut Christian Schrefel von den "Grünen Wein"(viertel) - die Furcht vor "mehr bodennahem Ozon"; die "negativen Folgen für den Wald"; die Ablehnung einer zusätzlichen Versiegelung der Landschaft - "jetzt, wo die Sommer so heiß sind und das Wasser knapper wird".
Sowie die Prognose, die A5 werde "eine ganze Reihe Pendler aus der Schnellbahn auf die Straße bringen". Deshalb, so Schrefel, müsse die Straße "verhindert" werden: Statt der rein lokalen Umweltverträglichkeitsprüfung sei eine überregionale, auch nach Tschechien hin grenzüberschreitende strategische Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen.