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Im Alter zwischen 15 und 24 Jahren kommen die meisten Jugendlichen bei Verkehrsunfällen ums Leben.

Foto: Reuters/GUANG NIU

Wien - Ist man zwischen 15 und 24 Jahre alt, lebt man auf den heimischen Straßen eher unsicher. Im EU-Vergleich liegt Österreich nur an zehnter Stelle, in der Alpenrepublik kommen doppelt so viele junge Menschen im Straßenverkehr ums Leben wie in den Niederlanden, in Großbritannien und Schweden. Das berichtet der Verkehrsclub Österreich (VCÖ), der die aktuellen Daten der EU-Kommission ausgewertet hat.

Im vergangenen Jahr waren demnach exakt 215 Verkehrstote und 17.781 Verletzte in Österreich in der kritischen Altersklasse. Die Gruppe ist besonders gefährdet: Fast jeder vierte Verkehrstote und fast jeder dritte Verletzte ist älter als 15 und jünger als 25 Jahre.

"Der Großteil der jungen Menschen verunglückt in der Nacht am Weg nach Hause. Unerfahrenheit, Müdigkeit sowie meist zu schnelles Tempo und Alkohol am Steuer sind eine lebensgefährliche Mischung. Die Politik sollte den Ausbau des Nachtbusangebots auch finanziell fördern", betonte VCÖ-Experte Wolfgang Rauh.

Bei den politischen Parteien gibt es unterdessen Meinungsverschiedenheiten zum Thema Punkteführerschein. ÖVP-Verkehrssprecher Werner Miedl stellte am Montag sein Modell vor, das statt des Punktesammelns einen vereinfachten Führerscheinentzug vorsieht. Risikolenker können so rascher aus dem Verkehr gezogen werden.

Auch ein befristeter Entzug soll möglich sein, beispielsweise wenn ein zu einem Unfall führendes Delikt erstmals begangen worden ist.

SP-Verkehrssprecher Kurt Eder plädiert dagegen für den Punkteführerschein. Entscheidend sei allerdings eine genaue Definition, welche Delikte wie viele Punkte kosten, um auch möglichst rasch eine wirksame Prävention zu erreichen. (moe/DER STANDARD, Printausgabe 29.07.2003)