Innsbruck - Der Spatenstich für ein "Architekturzentrum" in Innsbruck ist am Montag von Tirols Landeshauptmann Herwig van Staa und Innsbrucks Bürgermeisterin Hilde Zach (beide V) gesetzt worden. Gemeinsam mit Vertretern des Architekturforums und der Baufakultät der Technischen Universität wurde im Adambräu Sudhaus die zukünftige Einrichtung präsentiert.

Schwerpunkt: Tiroler Architektur im 20. Jahrhundert

Das Architekturforum Tirol übersiedelt im nächsten Jahr in das vom Architekten Lois Weizenbacher erbaute Haus. Dort soll bis Herbst 2004 auch ein Archiv für Architektur und Bauingenieurwesen entstehen. Diese zwei Einrichtungen wollen damit zu einem "Kompetenzzentrum" für Architektur im alpenländischen Raum werden. In der neuen Einrichtung will das Architekturforum Vorträge und Ausstellungen veranstalten, Schwerpunkt soll die Tiroler Architektur im 20. Jahrhundert sein. Im Archiv würden gesammelte Materialien aufbewahrt und ausgestellt, sagte der Leiter des Forums, Johannes Wiesflecker. "Zum zehnjährigen Bestehen des Architekturforums können wir ein neues Gebäude eröffnen." Es liege genau im Zentrum der "Architektur-Achsen" Basel-Wien und München-Mailand, meinte er.

Dementi für angebliche Finanzierungsprobleme

Ziel sei es, in Tirol eine zentrale öffentliche Einrichtung zu schaffen, die die unterschiedlichen Aspekte des Baugeschehens einer breiten Öffentlichkeit näher bringt, hieß es von Seiten des Landes und der Stadt. Für Van Staa ist das Gebäude österreichweit wichtig. Angebliche Finanzierungsprobleme dementierte er: "Das Projekt wird insgesamt 3,5 Millionen Euro kosten. Das Finanzierungskonzept steht bereits", so Van Staa. Kritik an seiner Kulturpolitik ließ er ebenfalls nicht gelten: "Anders gefärbte Regierungen" in Berlin, Augsburg und Freiburg würden eine kulturelle Institution nach der anderen schließen.

Das so genannte Sudhaus wurde 1926/27 errichtet und zählt zu den wenigen noch erhaltenen Bauten des international bekannten Tiroler Architekten Lois Welzenbacher. Nach Ansicht von Architekturhistorikern ist das Gebäude sowohl von baugeschichtlicher als auch von städtebaulicher Bedeutung und wäre für eine kulturelle Nutzung geeignet. (APA)