Der Münchner Chiphersteller Infineon und China-Singapore Suzhou Industrial Park Venture (CSVC) haben sich zur Herstellung und Testung (Backend) von Speicherchips zu einem Joint Venture zusammengeschlossen, wie in einer Presseaussendung von Infineon heute, Montag, bekannt gegeben wurde. Das neue Unternehmen wird auf den Namen Infineon Technologies Suzhou lauten und mit einer jährlichen Kapazität von bis zu einer Mrd. hergestellten Chips kalkulieren. Infineon hält dabei 72,5 Prozent der Anteile. Der Rest von 27,5 Prozent geht an seinen Joint Venture-Partner CSVC. Das Münchner Unternehmen wird 241,4 Mio. Dollar in den nächsten fünf Jahren in das Unternehmen einbringen und CSVC will seinerseits 91,6 Mio. Dollar beisteuern.

In den nächsten zehn Jahren wollen die Betriebe rund eine Mrd. Dollar in das Joint Venture investieren mit einem Eigenkapitalanteil von 333 Mio. Dollar. Infineon Suzhou plant bei voller Auslastung über 1.000 Mitarbeiter zu beschäftigen. Konkreter Baubeginn der Geschäftshalle im Industriepark von Suzhou sei für Oktober 2003 geplant und die Produktion für Beginn 2005. Anfänglich will sich das Unternehmen auf die Herstellung von 256-Mbit-Bausteinen in BGA-Gehäusen konzentrieren. Die Lieferung der Halbleiterscheiben (Wafer) werden primär durch Semiconductor Manufacturing International Corp. kurz SMIC (Shanghai/China), Winbond und Nanya (Taiwan) erfolgen, jedoch werden auch Dresden und Richmond als Lieferanten in Betracht gezogen.

Infineon fasste bereits 1995 mit seiner Niederlassung in Beijing Fuß im chinesischen Markt und eröffnete in den folgenden Jahren weitere fünf Standorte in Wuxi (Produktion), Xi'an (Forschung & Entwicklung), Shanghai, Shenzhen und Hong Kong (Vertrieb und Marketing). Ulrich Schuhmacher, Vorstandsvorsitzender von Infineon, sagte, dass das Unternehmen mit dem geplanten Joint Venture in den Zukunftsmarkt China einsteigen und rund 40 Prozent Marktanteil bei Speicherprodukten erreichen wolle. Des weiteren ziele Infineon auf einen Marktanteil von zehn Prozent im Bereich der chinesischen Mikroelektronik ab und wolle somit eine Top vier Position vor Ort erreichen. (pte)