Matt und glänzend mag sie. Und Handarbeit

Bild nicht mehr verfügbar.

Vom Spice Girl zum Society-Girl, so würden die einen ihre Karriere beschreiben. Victoria Beckham schaffte es als Sängerin einer Damen-Pop-Formation ins Bravo (und auf unser Bild ganz links), als Ehefrau des Fußballers David Beckham in die Sport- und Seitenblicke-Formate.

Foto: reuters/mike segar

Eines Tages saß sie in der Villa von Land-Rover-Chefdesigner Gerry McGovern. Bald darauf arbeitete Frau Beckham, die inzwischen auch als Designerin ihren Unterhalt verdient, an einem Range-Rover-Evoque-Sondermodell. Ob das eine wirklich gute Idee war? Sagen wir, es war mutig. Ihr Evoque ist immer noch ein Evoque – nur anders.

Foto: Land Rover

Frau Beckham durfte sich die Zeit mit Designspielereien ver­treiben. Und man kann sich vorstellen, dass Gerry McGovern sie dabei an der Hand führte, wenn er sich an ihr erstes Treffen erinnert und sagt: "Der Gegensatz zwischen der maskulinen Uhr und dem eleganten, femininen Handgelenk hat mich beeindruckt."

Foto: Der Standard/Gluschitsch

Victoria Beckham war schlicht gekleidet, eine rotgoldene Uhr ihr einziges Schmuckstück. Und genau dieses Rotgold findet sich nun etwa an der Mittelkonsole.

Foto: Der Standard/Gluschitsch

Die Stoßstange, die Victoria Beckham neu designen wollte, nein, die kam nicht. Dafür hat sie den Evoque in mattes Grau gehüllt, das sie mit Akzenten in "Santorini Gloss Black", also schwarz glänzenden Applikationen, aufwertet.

Foto: Land Rover

Das schaut aufregend aus – ei­nen matten Evoque sieht man nicht jeden Tag. Und man wird ihn noch seltener in Waschstraßen sehen. Der Lack muss in Handarbeit vollendet werden und ist heikler als ein Popsternchen.

Foto: Land Rover

Wer zu viel am matten Lack herumwischt, wird ihn bald speckig glänzen sehen. Dafür zerkratzen die glänzenden schwarzen Teile wohl recht einfach. Kurzum, fürs Gelände und die schnelle Wäsche danach ist dieser Evoque nicht mehr geeignet, wenn man ihn eine Zeitlang so behalten möchte, wie er ist. Dabei ist der Evoque prinzipiell im Offroad deutlich geschickter unterwegs als viele seiner SUV-Kollegen.

Foto: Der Standard/Gluschitsch

Sehr spannend sind auch die wunderbar sportlichen Sitze, mit den Ausnehmungen für den Vier-Punkt-Gurt – den es im Evoque natürlich, oder vielmehr leider, nicht gibt. Dafür sind die Nähte mit dem Baseball-Stich sehr schön. Ohne Handarbeit kriegt man aber auch hier den Faden nicht ins Leder.

Foto: Der Standard/Gluschitsch

"Kleine Details machen den großen Unterschied", sagt Victoria Beckham. Und recht hat sie.

Foto: Der Standard/Gluschitsch

Denn bis auf ein paar optische Veränderungen ist eigentlich nichts passiert. Fette 245er-Reifen auf 20-Zoll-Felgen, helles Leder innen, mattes Grau außen, ein bisserl glänzendes Schwarz und rotes Gold. Fertig. Dafür ist der Range Rover Evoque in der Victoria Beckham Edition, gelinde gesagt, gscheit teuer. Na klar, die stimmgewaltige Engländerin hat ja auch jedes Handbuch signiert.

Foto: Der Standard/Gluschitsch

Absatzsorgen macht sich Land Rover trotzdem nicht. Von diesem Auto kommen insgesamt nur 200 Stück auf den Markt, und in Asien sind angeblich die Leut' ganz scharf drauf. Schön allein ist nicht alles. Der Evoque ist nach wie vor fantastisch. Und jetzt auch richtig teuer. (Guido Gluschitsch, DER STANDARD, 2.8.2013)

>>> Zweite Meinung auf der nächsten Seite

Foto: Der Standard/Gluschitsch

Wer sich von Victoria Beckham Glitter und Funkel erwartet hatte, wird enttäuscht: Der Evoque ist dezent, aber stilsicher gestaltet. Da ist nichts peinlich oder aufdringlich, wie man es vom Auftreten dieser Frau hätte erwarten können. Der Evoque eignet sich perfekt für solche Spielereien, da wird ein schickes Auto noch ein bisschen besser aussehend. Absurd der Preis: Statt 48.000 Euro, wie es der Grundpreis in dieser Variante wäre, werden 120.400 Euro genommen. Dafür gibt es ein handgenähtes Ledermäppchen für die Bedienungsanleitung, signiert von Frau Beckham. (völ)

Link
Land Rover

Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

Foto: Der Standard/Gluschitsch