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Samsung soll das Galaxy S4 so anpassen, dass GPU und CPU in Benchmark-Tools mehr Leistung bringen als normalen Apps zur Verfügung steht.

Foto: Reuters

Samsungs aktuelles Android-Flaggschiff Galaxy S4 wird in zwei Versionen mit einem Snapdragon-600-Chip und mit Samsungs Eigenentwicklung, dem Exynos 5 Octa, ausgeliefert. In Benchmark-Tests werden damit hohe Platzierungen erzielt. Das Unternehmen dürfte allerdings vor allem beim Exynos-Modell nachgeholfen haben, damit diese Tests besser ausfallen.

"BenchmarkBooster"

Im Zusammenspiel mit bestimmten Benchmark-Apps soll die GPU beim Exynos-Modell in einen High-Performance-Modus wechseln, den normale Anwendungen nicht nutzen können. Die Blogger von AnandTech fanden einen "BenchmarkBooster" im Code des Galaxy S4, in dem eine Art Whiteliste die Maximalfrequenzen für die Test-Tools reserviert.

GPU und CPU betroffen

Werden beispielsweise Benchmark-Apps wie  GLBenchmark 2.5.1, AnTuTu oder Quadrant genutzt, läuft die GPU laut Bericht bei 532MHz. Ansonsten stünden jedoch nur 480MHz zur Verfügung. Auch die CPU-Leistung wird laut Bericht bei beiden Geräteversionen im Zusammenspiel mit den Benchmark-Tools gepusht.

Laborsituation

Benchmark-Tests stellen immer eine gewisse Laborsituation dar und sind gedacht, die bestmögliche Performance auszutesten. Das bedeutet nicht automatisch, dass andere Apps ebenfalls diese Leistung benötigen. Samsung gibt zudem für die GPU keine Maximalfrequenz an.

Verfälschte Ergebnisse

Allerdings werden Benchmark-Apps von vielen Journalisten für Tests herangezogen, um Vergleiche mit anderen Geräten anstellen zu können. Wenn ein Hersteller hier die Performance für diese Apps optimiert, werden die Ergebnisse verfälscht.

Update: 13:44

Inzwischen hat Samsung zu den Vorwürfen Stellung bezogen, wie The Verge berichtet. Auf der koreanischen Konzernseite dementiert das Unternehmen, das Galaxy S4 für Benchmark-Apps zu frisieren. Für bestimmte Full-Screen-Apps wie die Kamera-Anwendung, der Video-Player oder Benchmark-Tools würde die volle Prozessor-Leistung zur Verfügung stehen. Viele andere Apps oder Games würden das jedoch nicht benötigen. (red, derStandard.at, 31.7.2013)