Österreichische Männer waren nämlich schon immer Trendsetter.

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Es ist heute an der Zeit, ein Thema anzuschneiden, das an dieser Stelle bisher übergangen wurde. Es ist dies der modische Unterschied zwischen Österreichern und Deutschen. Wer davon ausging, dass dieser nicht weiter von Gewicht ist, der wurde durch eine jüngst verschickte Presseaussendung eines Besseren belehrt.

"Österreichische Männer haben modisch die Nase vorn", war diese übertitelt und führte dann aus, dass österreichische Männer weitaus gezielter nach Modetrends suchen als ihre deutschen Kollegen. Über österreichische Frauen war in der Mitteilung nichts zu lesen, aber egal, Presseaussendungen können sich schließlich nicht um alles kümmern.

Blaumann oder Unterleiberl

Die österreichischen Herren lassen es dafür richtig krachen: Bei ihnen kommen in diesem Sommer "schmale Shorts und trendige Chinos in kräftigen Farben, fein gemusterte Hemden und luftige V-Ausschnitte gut an". Über deutsche Männer schweigt sich die Mitteilung hingegen aus, wir nehmen an: aus guten Gründen. Leider ist die Mitteilung aber auch aus anderen Gründen unvollständig.

Österreichische Männer waren nämlich schon immer Trendsetter: Sie gehörten zu den ersten, die sich wahlweise im Blaumann oder im Unterleiberl in die Öffentlichkeit wagten, die ihr Handy in ein Handytascherl am Gürtel steckten oder den Schlüsselbund an einen Karabiner hängten. Deutsche Männer zogen da nur langsam nach. Karl Kraus hätte es vielleicht so ausgedrückt: "Was die Österreicher und die Deutschen trennt, ist ihre gemeinsame Mode." (Stephan Hilpold, Rondo, DER STANDARD, 2.8.2013)