Kathmandu - Gute Nachrichten aus Nepal: Die Zahl der Tiger ist wieder deutlich gewachsen. "Die neueste Erhebung zeigt, dass die Zahl aktuell bei 198 liegt. Das ist eine Steigerung um 63 Prozent seit der letzten Zählung", sagte Nepals Umweltschutzminister Tek Bahadur Thapa Gharti am Montag zum Internationalen Tag des Tigers. Zuletzt seien bei einer Erhebung im Jahr 2009 nur 121 der Raubkatzen gezählt worden. Für die neue Studie wurden fünf Naturschutzgebiete in dem südostasiatischen Land ausgewertet.

Weltweit gibt es noch etwa 3.000 bis 3.500 freilebende Tiger. Ziel der internationalen Staatengemeinschaft ist es, die weltweiten Bestandszahlen der bedrohten Tierart bis 2022 auf mehr als 6.000 zu verdoppeln. Dazu haben Staaten wie Russland und China, aber auch Nepal Wilderei und Schmuggel den Kampf angesagt. Zum Beispiel werden Anti-Wilderer-Einheiten in Zusammenarbeit mit der Umweltstiftung WWF ausgebildet.

Blühender Handel trotz Verbots

Im März wurde bei der Cites-Artenschutzkonferenz in Bangkok allerdings eine neue Studie präsentiert, wonach der Handel mit Tigerprodukten trotz weltweiten  Handelsverbots blüht. Demnach jagen Wilderer jedes Jahr etwa 110 Tiger. Seit dem Jahr 2000 seien in Asien 654 Tigerteile beschlagnahmt worden - was Zöllner und Polizei finden, dürfte allerdings nur die Spitze des Eisbergs sein.

Neben der Zerstörung der Lebensräume setzen den Großkatzen der illegale Handel mit Knochen und Körperteilen zu, die vor allem in der traditionellen chinesischen Medizin zu Medikamenten verarbeitet werden. Sie sollen von Schlaflosigkeit bis Malaria helfen - auch wenn es dafür keinerlei wissenschaftlichen Anhaltspunkte gibt. (APA/red, derStandard.at, 29.7.2013)